Silvester: Silvester in Sachsen: Müllberge, Schäden und hohe Kosten

Published 2 hours ago
Source: stern.de
Silvester: Silvester in Sachsen: Müllberge, Schäden und hohe Kosten

Tonnenweise Abfälle, beschädigte Papierkörbe und Angriffe auf die Polizei: Welche Herausforderungen der Jahreswechsel für Dresden, Leipzig und Chemnitz mit sich bringt.

Feuerwerk hinterlässt zum Jahreswechsel in Sachsens Städten nicht nur volle Notaufnahmen, sondern auch große Mengen Müll, Sachschäden und zusätzliche Einsätze für Polizei und Stadtreinigung. Allein in Dresden fallen rund um Neujahr voraussichtlich 50 bis 60 Tonnen Silvesterabfälle an, davon etwa 25 Tonnen im Innenstadtbereich, wie die Stadtreinigung mitteilte. In Leipzig wurde zum Jahreswechsel 2024/25 mit rund 270 Kubikmeter durch Feuerwerk verursachter Abfall ähnlich viel geräumt.

Mehr als 40 Mitarbeitende der Dresdner Stadtreinigung verbrachten am vergangenen Neujahrstag Stunden damit, Straßen, Plätze und Brücken im Zentrum von Böllerresten, Raketenstielen und Glas zu befreien. Besonders problematisch seien Batteriefeuerwerke, die häufig mühsam per Hand eingesammelt werden müssten.

Silvestermüll: Der Preis der kurzen Ekstase

Zum Jahreswechsel bleiben nicht nur Müllberge zurück – regelmäßig werden auch Papierkörbe, Abfallbehälter und Wertstoffcontainer beschädigt. In Dresden müssen jedes Jahr Papierkörbe ersetzt oder repariert werden - Kosten von mehr als 2.000 Euro sind die Folge. Immer wieder werden auch Wertstoffcontainer beschädigt, deren Reparatur jeweils rund 1.000 Euro kostet.

Auch in Leipzig werden in den Wochen nach Silvester besonders viele Reparaturen an Papierkörben registriert. Allein die Kosten für die Entsorgung illegal abgelagerter Silvesterabfälle beliefen sich dort zuletzt auf rund 12.000 Euro, teilte die Stadtreinigung mit.

In Chemnitz lassen sich die Müllmengen nur schätzen. Die Kosten für die Reinigung am 1. Januar liegen dort bei rund 8.000 Euro - sofern kein Winterdienst erforderlich ist. Größere Schäden trafen zuletzt auch Spielplätze: Allein im vergangenen Jahr mussten rund 9.500 Euro aus dem städtischen Haushalt für zerstörte Spielgeräte, Papierkörbe und einen Parkscheinautomaten aufgewendet werden.

Auch die Polizei ist zum Jahreswechsel besonders gefordert. Nach Angaben des sächsischen Innenministeriums wurden in den vergangenen drei Silvesternächten jeweils zwischen 16 und 20 Angriffe auf Einsatzkräfte registriert. Betroffen waren ausschließlich Polizeibeamtinnen und -beamte.

Alle Jahre wieder: Die Böllerverbot-Debatte

Angesichts von Verletzungen, Umweltbelastungen und Folgekosten für Kommunen wird in Sachsen seit Jahren über ein mögliches Böllerverbot diskutiert. Innenminister Armin Schuster sprach sich dabei gegen pauschale Verbote aus. "Feuerwerk gehört für viele zu festlichen Momenten dazu. Deshalb sollten wir nicht mit pauschalen oder generellen Verboten über das Ziel hinaus schießen", sagte der CDU-Politiker. Wo Einschränkungen bis hin zu Verboten notwendig seien, etwa an neuralgischen Punkten, wüssten die Städte und Kommunen am besten.

Erst kürzlich hatte auch der Leipziger Stadtrat über ein Böllerverbot in der Innenstadt beraten. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt.

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