Ein Jahr lang hat er Pause, doch an den Feiertagen ist der Weihnachtsmann im Dauereinsatz. Aber wo steckt der Mann im roten Mantel eigentlich gerade? Diese Tracker verraten es.
Es ist der frühe Morgen an Heiligabend. Der Weihnachtsmann trifft die letzten Vorbereitungen, ehe es vom Weihnachtsmanndorf am Nordpol losgeht. Pünktlich um 11 Uhr startet der Mann im roten Gewand mit seinen Rentieren die Runde um die Welt, um Groß und Klein zu beschenken. So stellt es zumindest Google in seinem "Santa Tracker" vor, bei dem man dem Weihnachtsmann bei der Reise um die Welt zusehen kann (Hier geht es zum Santa-Tracker von Google). In seinem roten Schlitten saust der Weihnachtsmann über die Landkarte von Google und steuert dabei seine Ziele an.
Um mehr über das nächste Ziel des Weihnachtsmanns zu erfahren, hat Google einen Local Guide bei den Zielen eingefügt, bei dem man sich bei Interesse informieren und Bilder ansehen kann. Nebenbei gibt es auch noch Spiele und Rätsel für die ganze Familie.
Weihnachtsmann-Tracker: Die Idee gibt es seit 70 Jahren
Die Idee, die Reise des Weihnachtsmanns zur Nachverfolgung anzubieten, ist jedoch nicht neu. Bereits seit Weihnachten 1955 bietet das North American Aerospace Defense Command (NORAD) einen eigenen Santa Tracker an. Dass es dazu kam, ist einem Zufall zu verdanken. In die weihnachtliche Werbeanzeige eines Versandhauses hatte sich ein Fehler eingeschlichen. Die angegebene Telefonnummer, die direkt zum Weihnachtsmann führen sollte, war falsch und die Kinder landeten stattdessen bei Colonel Harry Shoup im Raketenabwehrzentrum des NORAD-Vorgängers CONAD. Shoup ging zunächst von einem Scherzanruf aus, spielte dann aber mit – zumal das Telefon nicht mehr stillstehen sollte. In der damals noch internetlosen Zeit gab das NORAD fortan von sich aus immer wieder den aktuellen Standort des Weihnachtsmannes an.
Auf der Homepage wird die Geschichte um den Tracker zudem mit ein paar Anekdoten geschmückt. So würden die Piloten der Air Force den Weihnachtsmann immer bei seinem Flug über die USA begleiten. Dieser würde extra dafür langsamer werden, denn "Santa fliegt schneller als jeder bekannte Jet". Der Weihnachtsmann würde es lieben, die Flugzeuge zu sehen. "Er winkt immer", versichert das NORAD.
Nicht nur Mitarbeiter der Streitkräfte gehen bei einem Anruf ans Telefon. Am Apparat kann dann auch durchaus mal der aktuelle US-Präsident oder die First Lady der Vereinigten Staaten sitzen. Seit Jahren ist es Tradition im Weißen Haus, dass der US-Präsident Anrufe der Kinder beantwortet. Jedoch kommt es dort auch zu Pannen. So wurde Joe Biden bereits von Trump-Anhängern am Telefon beleidigt, der aktuelle US-Präsident Trump erklärte in seiner ersten Amtszeit hingegen einem Kind am Telefon, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt.
Das Programm erfreut sich großer Beliebtheit: Jährlich erreichen die über 1000 freiwilligen Helfer Tausende Anrufe und Mails, die alle beantwortet werden. Laut einem CNN-Bericht beantwortet jeder Helfer stündlich ungefähr 40 Anrufe. Mittlerweile bietet das NORAD auch eine eigene Homepage an, auf der man den Weg vom Weihnachtsmann verfolgen kann. (Hier geht es zum NORAD-Tracker) Dort wird nicht nur die Route angegeben, sondern wie auch bei Google die Anzahl der Geschenke, die er gerade ausliefert.
Der Tracker der Raumfahrtbehörde startet etwas früher als der von Google. Fiel in den vergangenen Jahren immer erst um 20 Uhr deutscher Zeit der Startschuss, darf Santa seit 2022 bereits ab 10 Uhr mit seinem Schlitten durch die Lüfte gleiten. Das NORAD bietet zudem auch eine deutschsprachige Version der Homepage an. Ähnlich zu Google gibt es auf der Homepage neben dem Tracker auch Spiele sowie Informationen über die Arbeit des NORAD. Mittlerweile kann man sich die Reise des Weihnachtsmanns auch auf dem Handy angucken. Das NORAD hat sowohl für Android als auch für Apple eine eigene App veröffentlicht, die auf Deutsch verfügbar ist und neben dem Tracker ebenfalls Mini-Spiele beinhaltet.
Bereits unterwegs seit dem frühen Morgen ist der Weihnachtsmann bei Flight Radar. Seine Route führt ihn dort erstmal in die Zeitzonen, wo sich der Heiligabend bereits dem Ende neigt. Über Neuseeland und Australien wird ihn der Weg im Laufe des Tages aber auch nach Deutschland führen (Hier geht es zum Tracker bei Flight Rader 24). Wer direkt über die Homepage von Flight Radar geht, kann zur Ortung des Schlittens einfach SANTA, HOHOHO, oder R3DNO53 (steht für "Red Nose" in Anlehnung an das rotnäsige Rentier Rudolph) eingeben. Ein besonderes Gimmick: Wer sich einen Account anlegt, kann den Flug es Weihnachtsmanns auch in 3D verfolgen. Und auch wenn die Tracker sich nicht auf eine gemeinsame Startzeit einigen können, so haben sie doch alle eines gemeinsam: Der Weihnachtsmann und seine neun Rentiere starten am Nordpol zu ihrer Reise um den Globus.