In ganz Australien gedenken die Menschen der Opfer des Terroranschlags auf ein jüdisches Fest. Die Flaggen sind auf halbmast gesetzt. Politiker kündigen schärfere Gesetze gegen Hass und Hetze an.
In Australien gedenken die Menschen heute der 15 Todesopfer des Terroranschlags auf ein jüdisches Fest in Sydney vor einer Woche. Am berühmten Bondi Beach, wo zwei Attentäter am vergangenen Sonntag auf eine Menschenmenge geschossen hatten, fanden sich bereits am Morgen Menschen ein und setzten sich auf dem Strand im stillen Kreis zusammen. Flaggen im Land sind auf halbmast gesetzt. Für 18:47 Uhr (10:47 MEZ) - dem Zeitpunkt, als die ersten Schüsse fielen - ist die Bevölkerung aufgerufen, eine Kerze für die Opfer anzuzünden und für eine Gedenkminute innezuhalten.
Am heutigen nationalen "Tag des Gedenkens" sprach sich der Premierminister des Bundesstaates New South Wales, wo sich der Terroranschlag ereignete, für die Einsetzung einer Untersuchungskommission aus. Es sei die Pflicht der Regierung, ihre Bürger zu schützen, sagte Chris Minns dem Sender ABC. Das sei vergangenen Sonntag nicht geschehen. Es müssten daher die Ereignisse vor und am 14. Dezember untersucht und Konsequenzen gezogen werden. Es gibt Stimmen, die eine solche Kommission auch von der Landesregierung fordern.
Gesetzesinitiative gegen Hass und Hetze
Am Montag soll ein Gesetzentwurf ins Parlament von New South Wales eingebracht werden, mit dem Flaggen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sowie andere "hasserfüllte" Symbole und Parolen unter Strafe gestellt werden sollen. Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass die Attentäter Verbindungen zum IS hatten oder zumindest ideologisch von ihm beeinflusst wurden. Verboten werden soll auch der Aufruf "Globalisiert die Intifada". Damit sind die palästinensischen Aufstände gegen die israelische Besatzung gemeint.
Australiens Regierungschef Anthony Albanese hatte nach dem Anschlag während des jüdischen Lichterfests Chanukka Versäumnisse im Kampf gegen Antisemitismus eingeräumt. Auch er kündigte schärfere Gesetze gegen Hassprediger und Hetze an. Zudem sollen die strikten Waffengesetze weiter verschärft sowie Hunderttausende Schusswaffen im Land eingezogen werden.
