Rosa von Praunheim: Ehemann, Stars und Politik nehmen Abschied

Published 12 hours ago
Source: stern.de
Rosa von Praunheim: Ehemann, Stars und Politik nehmen Abschied

Filmemacher und Schwulenaktivist Rosa von Praunheim ist im Alter von 83 Jahren gestorben. In den sozialen Medien ist die Anteilnahme groß.

Rosa von Praunheim (1942-2025) ist am Mittwoch in Berlin gestorben. Das berichteten "Stern" und "Tagesspiegel" übereinstimmend. Der Filmemacher galt als Wegbereiter der Schwulen- und Lesbenbewegung in Deutschland. Zahlreiche Weggefährten haben sich bereits zu seinem Tod geäußert. Auch Ehemann Oliver Sechting, der wenige Tage vor seinem Tod mit von Praunheim noch Hochzeit feierte, fand rührende Worte. "Mein Rosa, in unendlicher Liebe und Dankbarkeit nehme ich Abschied von dir", schrieb er in einem Instagram-Beitrag. "Ich werde unsere Liebe immer in mir tragen."

Ex-SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert (36) schrieb unter das Posting: "In großer Dankbarkeit ein letztes Farewell für einen Menschen, der sein Leben genutzt hat, um für so viele andere ein bisschen mehr Freiheit zu erkämpfen. Danke, Rosa. Wie toll, dass es dich gab und dass du uns so viel Bleibendes hinterlassen hast."

Auch Schauspieler Jo Weil (48) und Riccardo Simonetti (32) sprachen unter dem Beitrag ihr Beileid aus. Simonetti veröffentlichte zudem einen eigenen Post: "Gute Reise, lieber Rosa von Praunheim. Die Nachrichten zu Ihrem Ableben, haben mich heute sehr traurig gemacht. Ich werde unsere gemeinsamen Begegnungen und Unterhaltungen für immer wertschätzen."

Zu weiteren Prominenten, die bei Instagram ihre Anteilahme zeigten, gehören Ralph Morgenstern (69), der sich bei ihm für "deine unablässige Arbeit für die Menschenrechte" bedankte, oder Bettina Tietjen (65), die schrieb: "Habe dich sehr geschätzt für alles, was du warst. Angstfrei. Tabulos. Liebevoll. Frech. Klug. Witzig. Unendlich kreativ."

Die Rosa von Praunheim Filmproduktion hat zudem an diesem Donnerstag einen Beitrag von Praunheims Wahlfamilie veröffentlichen lassen. "Gestern Nacht ist Rosa von Praunheim, geliebter Ehemann, Freund und Mentor friedlich gestorben", heißt es darin. "Die Plötzlichkeit hat uns alle überrascht. Er hatte noch so viele Pläne. Umso glücklicher sind wir, dass wir noch ein wunderschönes Hochzeitsfest gemeinsam feiern konnten." Man verliere einen "schamlos neugierigen, unendlich einfühlsamen, und grenzenlos liebenden Menschen".

"Viele Menschen haben Rosa von Praunheim viel zu verdanken"

Auch die Politik meldete sich zu Wort: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (69) sprach Praunheims Ehemann, allen Freunden und Angehörigen sein Beileid aus. "Mit Rosa von Praunheim verliert unser Land einen seiner bekanntesten, wirkungsvollsten und engagiertesten Künstler", gab er in einer Erklärung an. Er habe "mit seinem großen Fleiß, seinem Können, seiner Beharrlichkeit, mit seiner Lust an der Provokation und nicht zuletzt mit seinem Humor" etwas geschafft, was nicht viele Künstler von sich sagen könnten: Er habe gesellschaftliche Wirklichkeit verändert. "Ohne sein Werk wäre die Geschichte homosexueller Emanzipation in Deutschland anders verlaufen. Und so kann man sicher sagen: Viele Menschen haben Rosa von Praunheim viel zu verdanken - auch wenn sie sein Werk vielleicht nicht einmal kannten."

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (53) nannte Rosa von Praunheim in einem Statement einen "Pionier der queeren Filmgeschichte und einen maßgeblichen Wegbereiter der politischen Schwulen- und Lesbenbewegung in Berlin und in der Bundesrepublik Deutschland". Sein umfangreiches filmisches Werk wirke über seinen Tod hinaus und erinnere daran, "wie wichtig eine offene und vielfältige Gesellschaft ist. Mit ihm verliert Berlin eine prägende Stimme der Schwulen- und Kunstszene, die das kulturelle Leben unserer Stadt über Jahrzehnte hinweg entscheidend mitgestaltet hat."

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