Rosa von Praunheim: Der Filmemacher ist tot

Published 3 hours ago
Source: stern.de
Rosa von Praunheim: Der Filmemacher ist tot

Regisseur Rosa von Praunheim ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge im Alter von 83 Jahren gestorben.

Rosa von Praunheim (1942-2025) ist offenbar am Mittwoch in Berlin gestorben. Das berichten "Stern" und "Tagesspiegel" übereinstimmend. Der Filmemacher galt als Wegbereiter der Schwulen- und Lesbenbewegung in Deutschland.

Hochzeit vor wenigen Tagen

Erst vor wenigen Tagen hatten er und sein langjähriger Lebenspartner Oliver Sechting Hochzeit gefeiert. Auf Instagram teilten sie ein Foto des besonderen Moments und bedankten sich in einem gleichlautenden Beitrag für die zahlreichen Glückwünsche: "Herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche zu unserer Hochzeit. Rosa & Oliver", schrieben sie dazu.

"Am Freitag, 12.12. habe ich meinen langjährigen Lebensgefährten Oliver geheiratet", kommentierte von Praunheim zu drei pinken Herzen zudem ein Foto der Hochzeitsringe in Form von türkisfarbenen Fröschen.

Knapp drei Wochen zuvor, am 25. November, hatte der Künstler, der 1971 mit dem Doku-Spielfilm "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt", seinen Durchbruch feierte, zudem seinen 83. Geburtstag.

Schillernder Künstlername

Der Filmemacher und legendäre LGBTQ-Aktivist hieß bürgerlich Holger Mischwitzky und war als Holger Radtke in Riga, Lettland, zur Welt gekommen.

Der Künstlername Rosa von Praunheim entstammt zwei Quellen: "Rosa" bezieht sich auf den Rosa Winkel, den homosexuelle Männer in nationalsozialistischen Konzentrationslagern tragen mussten. "Praunheim" leitet sich vom Frankfurter Stadtteil ab, in dem er seine Jugend verbrachte.

Skandale und Auszeichnungen

Rosa von Praunheim brachte nicht nur als erster Filmemacher das Thema Homosexualität in die Öffentlichkeit. Er sorgte auch für eine Reihe persönlicher Skandale, etwa als er 1991 in der TV-Sendung "Explosiv - der heiße Stuhl" Moderator Alfred Biolek (1934-1921) und Komiker Hape Kerkeling (61) gegen deren Willen als schwul outete.

Dem gegenüber stehen unzählige Auszeichnungen und Ehrungen für seine Verdienste, darunter der Deutsche Filmpreis, Grimme-Preis, das Bundesverdienstkreuz oder zuletzt der Teddy Award bei der Berlinale 2025 für seinen Doku-Spielfilm "Satanische Sau".

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