Migration: Langer Streit ums Ankerzentrum Bamberg offiziell beigelegt

Published 2 hours ago
Source: stern.de
Migration: Langer Streit ums Ankerzentrum Bamberg offiziell beigelegt

Das große Ankerzentrum für Geflüchtete in Bamberg war jahrelang ein Zankapfel zwischen Stadt und Staatsregierung. Kurz vor Weihnachten zeigen beide Seiten Eintracht.

Das Ankerzentrum für Geflüchtete in Bamberg wird für voraussichtlich zehn Jahre weiterbetrieben. Darauf einigten sich Stadt und Innenministerium. Beide Seiten lobten in einer Sondersitzung des Stadtrats den Kompromiss. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) würdigte das Ergebnis "als starkes Signal für die Region und einen eindrucksvollen Beleg für die faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit des Freistaats und der Stadt Bamberg". 

Und so sieht die Einigung aus: Die Stadt Bamberg kann das Anker-Gelände, das früher Teil einer US-Kaserne war, vom Bund kaufen. Zugleich überlässt die Kommune das Areal dem Freistaat, der dort dann bis 2035 das Ankerzentrum weiterbetreibt. 

Außerdem wird nach städtischen Angaben die Kapazität des Ankerzentrums auf maximal 1.300 Plätze reduziert. Sollte die Zahl der Asylsuchenden aber massiv ansteigen, wäre eine Obergrenze von 2.300 Betten möglich. Und: Der Freistaat macht der Stadt eine Reihe von Förderzusagen, etwa fürs Freibad. "Von diesen Regelungen profitieren alle Menschen in Bamberg", sagte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD).

Ankerzentren in allen Bezirken

Herrmann sagte: "Der Stadt Bamberg eröffnen sich perspektivisch neue Möglichkeiten bei der Stadtentwicklung. Gleichzeitig hat der Freistaat Bayern in den kommenden zehn Jahren Planungssicherheit bei der Erstunterbringung von Asylbewerbern."

Ankerzentrum gibt es in allen bayerischen Bezirken. Sie dienen als Erstaufnahme-Einrichtung für geflüchtete Menschen. Dort wird die Arbeit des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, der Bundesagentur für Arbeit, der Jugendämter, Justiz- und Ausländerbehörden gebündelt. Das soll Asylverfahren und die Abschiebung derjenigen beschleunigen, die kein Bleiberecht bekommen.

Das Bamberger Ankerzentrum war 2015 eingerichtet worden und sollte ursprünglich Ende 2025 schließen. Die Stadt pochte lange auf diesen Termin, rückte dann aber von der Forderung ab, um im Gegenzug das Gelände kaufen zu können.

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