Konzert mit Folgen: "Ich dachte mir: Ich schaffe das. Ich darf mich verlieben"

Published 3 hours ago
Source: stern.de
Konzert mit Folgen: "Ich dachte mir: Ich schaffe das. Ich darf mich verlieben"

Zwei Manager einer Tech-Firma werden auf einem Coldplay-Konzert bei einer mutmaßlichen Affäre ertappt. Die Frau leidet noch Monate danach unter den Folgen, wie sie sagt.

Es war ein viraler Kuss bei einem Coldplay-Konzert im Sommer, der bis heute nachwirkt. In einem ersten Interview spricht die Frau, die damals von einer sogenannten Kiss-Cam auf der Tribüne mit ihrem Boss erwischt wurde, von Hass und Todesdrohungen seitdem. Viele Tage lang habe sie nach dem Vorfall ihr Zimmer nicht verlassen. 

In Online-Kommentaren sei sie als Schlampe oder Ehebrecherin beschimpft worden, die es nur auf das Geld ihres Bosses abgesehen habe, sagte Kristin Cabot der "New York Times". Eine Frau habe im Supermarkt einmal zu ihr gesagt: "Ehebrecher sind die niedrigste Form von Menschen. Ihr verdient es nicht einmal, dieselbe Luft zu atmen wie ich."

Auch ihr Aussehen sei genau analysiert worden, schilderte die Mutter zweier Teenager. Sogar bestimmte Körperteile seien bewertet und für nicht hübsch genug befunden worden.

Die meisten Todesdrohungen könne sie ignorieren, schwer sei es nur, wenn klar zu erkennen sei, dass der Autor des Schreibens verrate, dass er ihre Gewohnheiten kenne. "Ich weiß, dass du bei Market Basket einkaufst, und ich werde dich finden", habe jemand geschrieben.

Kuss beim Coldplay-Konzert wohl der erste und letzte

Wie Cabot im Gespräch mit der US-Zeitung schildert, habe sie während der Scheidung von ihrem damaligen Ehemann eine Art freundschaftlichen Kontakt zu ihrem Chef aufgebaut und sich dabei auch in ihn verliebt. Beide teilten das gleiche Eheschicksal. Als Cabot und einige ihrer Freunde zu dem Coldplay-Konzert gingen, lud sie ihn ein. "Ein Teil meines Gehirns (...) sagte: 'Tu das nicht!'" Aber sie habe sich so gefreut, ihn ihren Freunden vorzustellen. "Ich dachte mir: Ich schaffe das. Ich darf mich verlieben. Ich komme damit klar."

Nach ihren Worten war der auf Tiktok Millionen Mal geklickte Kuss der erste und letzte zwischen ihr und ihrem damaligen Boss Andy Byron. Vorausgegangen seien einige Tequila-Cocktails. Sie habe damals von ihrem Mann getrennt gelebt, als sie bei dem Coldplay-Auftritt in der Nähe von Boston am 16. Juli von der Saal-Kamera – der sogenannten Kiss-Cam – in einer innigen Umarmung mit ihrem damaligen Chef gefilmt wurde.

"Ich habe eine schlechte Entscheidung getroffen, ein paar Mal zu viel getrunken und mich meinem Chef gegenüber unangemessen verhalten und getanzt. Und das ist nicht nichts", sagte Cabot der "New York Times". Sie habe Verantwortung dafür übernommen und dafür ihre Karriere aufgegeben. "Das ist der Preis, den ich zu zahlen bereit war."

In dem viral gegangenen Video ist der Moment zu sehen, in dem das Paar sich selbst auf der Leinwand im Saal erkennt. Die Frau schlägt die Hände vors Gesicht und wendet sich ab, der Mann geht in die Hocke und versteckt sich. Beide Manager gaben danach ihre Jobs auf.

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