Im Jahr 1998 wurden US-Bürger gefragt, was im Jahr 2025 möglich sein wird und wie sich das Land bis dahin entwickelt. Einige der Vorhersagen waren erstaunlich genau.
Der US-Präsident Bill Clinton stand vor einem Amtsenthebungsverfahren, der Film "Titanic" räumte elf Oscars ab und die meisten Haushalte in den USA hatten Festnetztelefone – wir schreiben das Jahr 1998. Damals unternahmen das Meinungsforschungsinstitut Gallup und die Zeitung "USA Today" eine repräsentative Umfrage. Sie wollten von den Menschen wissen, was sich bis 2025 verbessern würde und welche Richtung das Land im Allgemeinen bis dahin einschlagen würde.
Einiges von dem, was die Amerikaner demnach vorhersagten, traf tatsächlich ein. Die meisten sagten voraus, dass in den nächsten 27 Jahren ein schwarzer Präsident gewählt werde, dass homosexuelle Ehen legal und alltäglich seien und dass eine "tödliche neue Krankheit" auftreten werde.
Viele glaubten fest an eine US-Präsidentin bis 2025
Skeptisch sahen die US-Bürger, dass Raumfahrt für normale Amerikaner alltäglich sein werde oder dass außerirdische Lebensformen Kontakt aufnehmen würden.
Daneben lagen sie hingegen mit der Vorhersage, dass es bis 2025 eine US-Präsidentin geben werde. Immerhin Zweidrittel glaubten daran (es hätte mit Hillary Clinton ja auch fast geklappt). Mehr als die Hälfte erwartete eine Heilung für Krebs und 61 Prozent gingen davon aus, dass "die allermeisten Menschen 100 Jahre alt werden würden".
Die Umfrage offenbarte gleichzeitig großen Pessimismus mit Blick auf andere Entwicklungen in der US-Gesellschaft.
Sicher waren sich 70 Prozent, dass sich die Lebensqualität der Reichen verbessern werde, für die Mittelschicht war die Meinung gespalten und für die Armen glaubte die überwiegende Mehrheit, dass sich ihre Lebensqualität verschlechtern werde.
Allgemeine Zufriedenheit sehr viel geringer
Es gab auch viele pessimistische Annahmen: Fast 8 von 10 Befragten gingen davon aus, dass die Amerikaner in Zukunft weniger Privatsphäre haben und weniger persönliche Freiheit genießen werden. Die meisten erwarteten höhere Kriminalitätsraten, eine schlechtere Umweltqualität und niedrigere moralische Werte. Eine Mehrheit von 71 Prozent gab an, dass es schwieriger werden werde, Kinder zu guten Menschen zu erziehen.
Optimistisch waren die US-Bürger mit Blick auf den tiefsitzenden Rassismus: Die meisten glaubten, dass sich die Beziehungen zwischen den Rassen verbessern werden und es eine bessere medizinische Versorgung gäbe, wenn auch teurer.
Was sich krass verändert hat, ist die allgemeine Zufriedenheit. Im Herbst 1998 gaben etwa 60 Prozent der Amerikaner an, dass sie mit der Entwicklung ihres Landes zufrieden seien. Heute liegt dieser Wert bei 24 Prozent.
