Fast 140 Millionen Kinder weltweit schuften, statt zur Schule zu gehen. Wie die Sternsinger dagegen angehen wollen und warum auch Deutschland betroffen ist.
Der Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit steht im Fokus der 68. Sternsinger-Aktion. Mit der Spendensammlung leisteten die Jungen und Mädchen einen Beitrag dazu, dass Kinder und Jugendliche in anderen Ländern nicht in Fabriken arbeiten müssten, sondern zur Schule gehen könnten, sagte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger bei der Eröffnung der bundesweiten Aktion. Diese könnten so eine Zukunft aufbauen, ein besseres Leben führen.
"Ich danke euch, dass ihr eure Freizeit dafür einsetzt", sagte der Erzbischof im Gottesdienst im Freiburger Münster. "Solidarität ist angesagt, sich gegenseitig helfen", betonte er. Es gelte für alle, andere Menschen nicht fertigzumachen, nicht übers Ohr zu hauen und nicht zu seinem eigenen Vorteil auszunutzen.
Produkte aus Kinderarbeit auch in Deutschland im Handel
"Die Weltgemeinschaft hat ihr Ziel, Kinderarbeit bis 2025 zu beenden, nicht erreicht", erläuterte das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" der katholischen Kirche. 138 Millionen Kinder zwischen 5 und 17 Jahren arbeiteten, 54 Millionen von ihnen unter besonders gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Auch in Deutschland gelangten Produkte aus Kinderarbeit in den Handel. In vielen Ländern setzten sich Partnerorganisationen dafür ein, Kinder aus Arbeit zu befreien und ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen.
Das Motto der Aktion Dreikönigssingen lautet in diesem Jahr: "Schule statt Fabrik - Sternsingen gegen Kinderarbeit". Beispielland ist Bangladesch. "Trotz Fortschritten im Kampf gegen Kinderarbeit müssen in dem südasiatischen Land noch rund 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche arbeiten - 1,1 Millionen sogar unter besonders gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen."
Wofür steht C+M+B?
Traditionell bringen Sternsinger Segenswünsche. Sie hinterlassen den Segensspruch C+M+B samt Jahreszahl an den Haustüren. Das steht für den lateinischen Satz "Christus mansionem benedicat" (Christus segne dieses Haus). Dabei sammeln sie Geld für einen guten Zweck. Je nach den örtlichen Gegebenheiten sind Sternsinger bis zum dritten Freitag im Januar unterwegs.
Seit dem Start der Aktion 1959 kamen beim Dreikönigssingen den Angaben nach insgesamt mehr als 1,4 Milliarden Euro zusammen. Mit dem Geld seien Projekte für benachteiligte und notleidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert worden.
