Eine Justizvollzugsbeamtin aus Regensburg sitzt nun selbst in U-Haft. Hat sie sich bestechen lassen, um Handys und Drogen an Häftlinge weiterzugeben? Es gibt noch mehr Verdächtige.
Eine Justizvollzugsbeamtin soll Drogen und Handys in die JVA Regensburg geschleust und an Gefangene weitergegeben haben. Deshalb sitzt sie nun selbst in U-Haft, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Die Frau werde verdächtigt, in mehreren Fällen Handys und Betäubungsmittel gegen Bezahlung ins Gefängnis gebracht zu haben. Gefangene hätten dann die Ware weiterverkauft. Am Sonntag durchsuchten die Ermittler das Auto und die Wohnung der Verdächtigen und stießen dabei auf ein Paket mit 24 Mobiltelefonen und SIM-Karten sowie auf verschiedene Betäubungsmittel "im unteren einstelligen Grammbereich".
JVA-Chefin erstattete Anzeige
In dem Fall sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft neun Menschen als Beschuldigte geführt - neben der Beamtin in U-Haft sind das noch zwei weitere Beschäftigte der JVA. Fünf Menschen stehen im Verdacht, aus dem Gefängnis heraus die Ware bestellt und die Justizvollzugsbeamtin bestochen zu haben. Ein weiterer Tatverdächtiger soll die Bestellungen außerhalb der JVA organisiert haben.
Im Oktober hatte die Leiterin der JVA bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige erstattet. Es bestand demnach der Anfangsverdacht, dass im Gefängnis mit Handys und Drogen gehandelt würde. Die Gegenstände sollen von einer Mitarbeiterin in Paketen ins Gefängnis gebracht worden sein.
Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung, wie die Staatsanwaltschaft betonte.
