Feuerwerk: Zoll hat 2025 in MV mehr illegale Pyrotechnik festgestellt

Published 1 hour ago
Source: stern.de
Feuerwerk: Zoll hat 2025 in MV mehr illegale Pyrotechnik festgestellt

An Silvester wollen viele Menschen wieder Feuerwerk zünden. Doch längst nicht alles ist erlaubt. Der Zoll in Mecklenburg-Vorpommern hat auch in diesem Jahr wieder Pyrotechnik aus dem Verkehr gezogen.

Der Zoll hat in Mecklenburg-Vorpommern im abgelaufenen Jahr mehr illegale Feuerwerkskörper sichergestellt. Zwar gab es laut Hauptzollamt Stralsund bislang 2025 nur 47 Feststellungen und damit deutlich weniger als 2024 mit 126 Feststellungen. Allerdings seien dabei mehr als 37.650 Stück Pyrotechnik mit einem Gesamtgewicht von mehr als 690 Kilogramm sichergestellt worden. 2024 waren es demnach mehr als 16.520 Stück und rund 205 Kilogramm.

Maßgeblich sei in diesem Jahr ein großer Fund im Juni gewesen, als auf einen Schlag mehr als eine halbe Tonne illegale Pyrotechnik sichergestellt wurde. Nach damaligen Angaben wurden zwei junge Fahrer am deutsch-polnischen Grenzübergang Pomellen kontrolliert. Dabei wurden in ihren Fahrzeugen mehr als 36.000 Stück illegale Feuerwerkskörper mit einem Gesamtgewicht von über 540 Kilogramm festgestellt.

Funde am vergangenen Wochenende

Derjenige, der sich als Verantwortlicher bekannte, konnte demnach keine Berechtigung zum Umgang oder Transport der Pyrotechnik der berechtigungspflichtigen Kategorie F3 nachweisen. Gegen ihn wurde Strafanzeige erstattet.

Die Bundespolizei hat eigenen Angaben zufolge allein am vergangenen Wochenende an der deutsch-polnischen Grenze bei Linken und Pomellen in fünf Fällen insgesamt 5,5 Kilogramm illegale Pyrotechnik festgestellt und beschlagnahmt. Die kontrollierten Männer konnten demnach die für die Einfuhr erforderliche Erlaubnis nicht vorweisen. Auch hier waren Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz die Folge.

Sogenannte Polenböller werden vernichtet

Der Zoll in MV muss nach eigenen Angaben wiederholt wegen Feuerwerkskörpern einschreiten, die in Polen nicht fachgerecht hergestellt und dementsprechend auch nicht wie vorgesehen zertifiziert sind. Solche auch als sogenannte Polenböller bekannte Feuerwerkskörper werde wie auch andere illegale Pyrotechnik durch den Munitionsbergungsdienst des Landes vernichtet.

Der Zoll führt den Angaben zufolge auch Sondereinsätze vor dem Jahreswechsel durch. "Ein signifikanter Anstieg bei der illegalen Verbringung von Feuerwerkskörpern ist derzeit nicht zu verzeichnen."

Silvesterfeuerwerk seit Montag im Verkauf

Seit Montagmorgen darf wieder Pyrotechnik für Silvester verkauft werden. Auch Onlineshops dürfen vorab bestellte Böllerware an den letzten drei Werktagen des Jahres an die Haustüren liefern lassen. 

Ärztevertreter, Polizisten, das Deutsche Kinderhilfswerk, Umwelt- und Tierschützer sowie weitere Organisationen fordern ein generelles Anwendungsverbot für Böller und Raketen. Sie verweisen unter anderem auf die Verletzungsgefahr und die Belastung der Krankenhäuser.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte mehr Böllerverbote und Schutzzonen in Städten. Einsatzkräfte befürchten, dass Kollegen im Dienst erneut mit Böllern angegriffen werden könnten. Die Innenminister von Bund und Ländern konnten sich zuletzt nicht auf ein Verbot von privatem Feuerwerk einigen.

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