Mit ihrer oft harten Kritik an seiner Regierung sind Late-Night-Shows im amerikanischen Fernsehen dem US-Präsidenten ein Dorn im Auge. An Weihnachten holt er zu einem neuen Schlag aus.
US-Präsident Donald Trump hat die Weihnachtstage für neue Angriffe gegen Late-Night-Shows im amerikanischen Fernsehen genutzt. Anlässlich der Wiederholung einer Sendung vom 8. Dezember zog an Heiligabend der Moderator Stephen Colbert den Zorn des Präsidenten auf sich. Der Sender CBS, der die Show ausstrahlte, solle Colbert "einschläfern", schrieb der Präsident auf seiner Plattform Truth Social und setzte die Formulierung selbst in Anführungszeichen ("put him to sleep"). "Das ist das Humanste, was man tun kann."
"Stephen Colbert ist ein erbärmlicher Versager, der weder Talent noch irgendetwas anderes hat", schrieb Trump weiter. Seitdem der Sender die Absetzung von Colberts Sendung bekanntgegeben habe, sei der Moderator noch schlechter geworden. CBS hatte im Juli angekündigt, dass "The Late Show with Stephen Colbert" im Mai 2026 enden werde. Der Sender gab dafür finanzielle Gründe an. Da Colbert als Kritiker von Donald Trump gilt, vermuteten viele Branchenkenner aber, dass CBS aus Rücksicht auf den US-Präsidenten gehandelt habe.
Late-Night-Shows setzen Trump Spott entgegen
Die in den USA beliebten Late-Night-Shows gelten seit der Wahl Trumps zum Präsidenten als mächtiges Format, um dem Rechtspopulismus des Präsidenten zu begegnen. Während traditionelle Medienformate an ihre Grenzen stoßen, wenn Trump die Realität verzerrt oder Unwahrheiten verbreitet, setzen die Late-Night-Moderatoren ihm bissigen Spott entgegen, der Trump vor dem Publikum der Lächerlichkeit preisgibt.
Trump hat bereits mehrere Klagen gegen US-Sender angestrengt. Seine Angriffe beschränken sich aber nicht nur auf Late-Night-Shows. Regelmäßig bezeichnet er etablierte Medien als "Feinde des Volkes", wirft Reportern Lügen vor und droht damit, unliebsamen Sendern die Lizenz zu entziehen. Zugleich gab Trump seit seinem Amtsantritt zahlreichen rechten Medien, Influencern, Bloggern und Podcastern Zugang zum Weißen Haus. Das Weiße Haus bezeichnet diese als "neue Medien".
