Da hatten sich viele Händler mehr erwartet. In den norddeutschen Ländern sind nicht alle Geschäftsinhaber mit den Umsätzen der vergangenen Wochen zufrieden. Doch es gibt auch klare Ausnahmen.
Früher war mehr Shopping: Für viele Händler im Norden Deutschlands lief bislang das Weihnachtsgeschäft nicht so gut wie erhofft. Die Geschäftsinhaber seien vom Blick auf die Zahlen enttäuscht, sagte Brigitte Nolte, Geschäftsführerin des Handelsverbandes Nord in Hamburg. "Sogar die Woche vor dem 4. Advent, die üblicherweise die umsatzstärkste ist, brachte nicht die nötigen Umsätze."
Viel Laufkundschaft, aber weniger Umsatz
Ein Grund dafür sei wohl die schlechte Verbraucherstimmung. Viele hätten Angst um ihren Arbeitsplatz und seien von steigenden Kosten gebeutelt. Das bekämen die Händler zu spüren.
So seien die Weihnachtsmärkte zwar gut besucht gewesen und das habe viele Menschen in die Geschäfte rund um die Weihnachtsmärkte gelockt. Doch das habe sich nicht in den Kassenbüchern niedergeschlagen. Denn anscheinend kauften doch viele lieber im Internet: "Der Onlinehandel ist auch in diesem Jahr im Weihnachtsgeschäft stärker gewachsen als der stationäre Handel."
Temu und Shein graben Spielwarenhandel die Umsätze ab
Dabei kaufen viele jedoch nicht bei den Onlinegeschäften von Händlern aus Deutschland, sondern in teils deutlich günstigeren Shops aus dem Ausland. Ein Beispiel dafür: "Der Spielwarenhandel, der traditionell im Weihnachtsgeschäft einen Umsatzanteil von etwa 25 Prozent erzielt – und erzielen muss – leidet besonders unter den asiatischen Plattformbetreibern wie Temu und Shein".
Richtig gut läuft es dagegen im Buchhandel und bei Uhren und Schmuck, wie die Sprecherin sagte. Zudem erlebten die Händler eine starke Zunahme bei Umsätzen mit Second-Hand-Produkten.
Der Handel hoffe nun auf ein paar gute Verkaufstage zwischen den Jahren. "Auch in diesem Jahr werden wieder viele Gutscheine verschenkt, die nach den Feiertagen eingelöst werden, wobei noch viele Impulskäufe getätigt werden." In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gibt es dem Handelsverband zufolge etwa 28.000 Einzelhandelsunternehmen.
Mieter und Gäste des Westfield-Centers zufrieden
Deutlich zufriedener zeigt sich das neue Westfield-Center in der Hamburger Hafencity. "Das erste Weihnachtsgeschäft im Westfield Hamburg-Überseequartier, verbunden mit unserem ersten Weihnachtsmarkt, hat unsere Erwartungen vollauf bestätigt", sagte Theda J. Mustroph, General Manager des Einkaufszentrums der dpa. Sowohl von den Gästen als auch von Mietpartnern sei die Resonanz sehr positiv. Sowohl die Besucherfrequenzen als auch die Umsätze seien weiter stark, "insbesondere mit einem erneuten Anstieg in der zweiten Dezemberhälfte".
