Bezahlbarer Wohnraum in Deutschland ist knapp. Wohnungen und Häuser verteuern sich bundesweit erneut. Selbst auf dem Land gibt es kaum Ausnahmen.
Häuser und Wohnungen in Deutschland verteuern sich weiter. Im dritten Quartal lagen die Preise für Wohnimmobilien hierzulande durchschnittlich um 3,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Damit stiegen die Wohnimmobilienpreise in Deutschland nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes zum vierten Mal in Folge verglichen mit dem jeweiligen Vorjahresquartal. Und auch in der kurzen Frist ging es weiter nach oben: Im Zeitraum Juli bis September 2025 war Wohneigentum in Deutschland im Schnitt 1,0 Prozent teurer als im Frühjahr.
Nach einer Serie von Preisrückgängen seit dem vierten Quartal 2022 drehte der Markt im Schlussquartal 2024: Im Zeitraum Oktober bis Dezember zogen die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland um 1,9 Prozent an, im ersten Quartal 2025 ging es um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach oben. Im zweiten Quartal gab es nach jüngsten Berechnungen einen Sprung um 3,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahresdurchschnitt 2024 hatten die Preise für Häuser und Wohnungen hierzulande noch um 1,5 Prozent nachgegeben.
Preisanstiege in allen Regionen mit wenigen Ausnahmen
Im dritten Quartal des laufenden Jahres kosteten Wohnimmobilien nach Angaben des Bundesamtes in allen Regionen Deutschlands im Durchschnitt mehr als im Vorjahresquartal. Verglichen mit dem zweiten Vierteljahr 2025 stiegen die Preise ebenfalls in den meisten Regionen.
So mussten Käuferinnen und Käufer von Eigentumswohnungen in städtischen Kreisen 4,7 Prozent mehr zahlen als im dritten Quartal 2024, in kreisfreien Großstädten waren es 5,0 Prozent mehr. In den sieben größten Städten - Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart und Düsseldorf - kletterten die Preise von Eigentumswohnungen binnen Jahresfrist im Schnitt um 2,8 Prozent.
Auch auf dem Land zeigt der Trend nach oben
Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich im Durchschnitt verglichen mit dem Vorjahresquartal am stärksten in städtischen Kreisen (plus 3,6 Prozent) und in kreisfreien Großstädten (plus 3,5 Prozent). In den Top-7-Metropolen erhöhten sich die Hauspreise auf bereits hohem Niveau um 2,7 Prozent.
Selbst auf dem Land zeigt der Trend nach oben: In dünn besiedelten ländlichen Kreisen kosteten Eigentumswohnungen im dritten Quartal im Schnitt 2,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, für Ein- und Zweifamilienhäuser mussten Käufer 3,2 Prozent höhere Preise in Kauf nehmen. Lediglich verglichen mit dem Vorquartal entspannte sich die Lage in diesen Regionen etwas.
Entspannt der "Bau-Turbo" die Lage?
Mehr neue Wohnungen sind erklärtes Ziel der schwarz-roten Bundesregierung. Die SPD-geführte Vorgängerregierung hatte 400.000 neue Wohnungen in Deutschland pro Jahr versprochen, dieses Ziel aber nie erreicht.
Im vergangenen Jahr waren 251.900 Wohnungen in Deutschland fertiggestellt worden und damit so wenig wie seit 2015 nicht mehr. Die amtierende Bundesregierung will mit einem "Bau-Turbo" über schnellere Genehmigungen den schleppenden Wohnungsbau voranbringen.
