Der Thüringer Reparaturbonus endet zum Jahreswechsel. Warum das Programm trotz hoher Nachfrage eingestellt wird und wie Verbraucherschützer darauf reagieren.
Trotz aufgestockter Gelder sind die Mittel für den Thüringer Reparaturbonus nahezu aufgebraucht. Der Zuschuss bei der Instandsetzung von Elektrogeräten könne daher nur noch bis 31. Dezember beantragt werden, teilten Verbraucherzentrale und Umweltministerium gemeinsam mit. Für den Reparaturbonus standen in diesem Jahr den Angaben nach rund 800.000 Euro zur Verfügung. Mehr als 10.500 Anträge seien 2025 bislang gestellt worden.
Das gefragte Landesprogramm war aufgrund der angespannten Haushaltslage ab 2026 gestrichen worden. Die Verbraucherzentrale Thüringen forderte den Erhalt des Reparaturbonus. "Bis auf EU- und Bundesebene alternative Regelungen und Anreize geschaffen sind, sollte Thüringen bei seiner Vorreiterrolle bleiben und den Bonus weiterführen", erklärte Vorstand Ralph Walther.
Reparaturbonus 2021 eingeführt
Umweltminister Tilo Kummer (BSW) sieht hingegen jetzt den Bund am Zug - etwa mit einer Streichung der Umsatzsteuer bei Reparaturen, aber auch mit einem Recht auf Reparatur, das es für Bürger vereinfache, an Ersatzteile zu kommen.
Der Reparaturbonus war 2021 von Rot-Rot-Grün eingeführt worden - Thüringen galt mit dem Modellprojekt als Vorreiter. Jährlich wurden bisher tausende Reparaturen von Handys, Kaffeemaschinen, Waschmaschinen, Kühlschränken oder Elektroherden gefördert. Jeder Thüringer konnte dafür bis zu 100 Euro pro Jahr beantragen. Die Grünen haben eine Petition zur Rettung des Bonus gestartet.
