Sexskandal: US-Justizminister: Epstein-Dateien wurden auf Bitten Betroffener gelöscht

Published 1 hour ago
Source: stern.de
Sexskandal: US-Justizminister: Epstein-Dateien wurden auf Bitten Betroffener gelöscht

Das US-Justizministerium hat Tausende Epstein-Akten veröffentlicht – und keine 24 Stunden danach einige wieder gelöscht. Der Vize-Justizminister hat eine Erklärung.

Die plötzliche Löschung von mehr als einem Dutzend Dateien aus den online veröffentlichten Epstein-Akten ist nach Angaben des US-Justizministeriums auf Bitten von Betroffenen erfolgt. Die entfernten Fotos zeigten potenzielle Opfer des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, die zuvor nicht als solche identifiziert worden seien, sagte der stellvertretende Justizminister Todd Blanche bei NBC News. Vor dem Hintergrund laufender Ermittlungen seien die Dateien daher gelöscht worden. Blanche kündigte an, dass sie wieder öffentlich zugänglich werden – einen Zeitpunkt nannte er nicht.

Am Freitagnachmittag hatte das Justizministerium nach massivem Druck der Öffentlichkeit zunächst vier Datensätze auf seiner Webseite hochgeladen, die Tausende Dateien enthalten. Darin zu finden waren neben Fotos auch Dokumente. Vieles ist komplett geschwärzt – bereits dafür erntete das Ministerium Kritik. Keine 24 Stunden danach warfen die Demokraten im US-Kongress dem Ministerium die Löschung einer Datei vor. So sei ein Foto anscheinend entfernt worden, hieß es in einem Beitrag auf X. 

Ein Foto mit Trump ist ebenfalls verschwunden

Auf der besagten Aufnahme sind zum Teil eingerahmte Fotos zu sehen. Eines der Fotos ist schon älter und zeigt den heutigen US-Präsidenten Donald Trump mit seiner Frau Melania in Begleitung von Epstein und dessen langjährigen Vertrauten Ghislaine Maxwell. Ex-US-Präsident Bill Clinton ist auf einem anderen Bild zu sehen. Den Vorwurf, dass auf dem Foto Trump zu sehen ist und es daher aus dem Datensatz gelöscht worden sei, nannte Blanche "lachhaft".

Im Gespräch mit NBC News sagte er auch, dass in den Akten keine Informationen zu Präsident Trump bearbeitet worden seien – außer, wenn diese aufgrund gesetzlicher Vorgaben geschwärzt werden müssten. Dies sei etwa dann der Fall, wenn sich Informationen auf persönliche Details von Missbrauchsopfern beziehen oder unter das Anwaltsgeheimnis fallen.

Mindestens 16 Epstein-Dateien weniger

Eine Stichprobe der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass eine neuere Version des ersten Datensatzes vom Samstag mindestens 16 Dateien weniger umfasste als eine vorherige Version des Archivs vom Freitagnachmittag. Neben dem Foto, das laut Demokraten fehlt, sind in der neueren Version auch bestimmte Aufnahmen eines Raumes mit einer Massageliege nicht mehr enthalten.

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