Feiertage: Clueso und Co: So feiern Thüringer Promis Weihnachten

Published 2 hours ago
Source: stern.de
Feiertage: Clueso und Co: So feiern Thüringer Promis Weihnachten

Eine Schlagerikone schwört auf Kartoffelsalat, eine Spitzenköchin macht Nudeln mit Tomatensoße – und bei Clueso gibt es einen ganz speziellen Weihnachtsbaum. So läuft Weihnachten bei Thüringer Promis.

Viele Prominente aus dem Freistaat sind das ganze Jahr über unterwegs. Zu Weihnachten gibt es also endlich mal Zeit für Ruhe und Familienzeit – oder? Warum Spitzenköchin Maria Groß auch an den Feiertagen arbeitet, Sänger Clueso keinen Weihnachtsbaum hat und was bei "Kloß-Fritz" auf der Speisekarte steht. Das sind die Pläne bei den Thüringer Promis aus Musik, Sport, Politik und Unterhaltung. 

Clueso: Mein Papa schmückt den Apfelbaum im Garten

Für den Erfurter Songwriter Clueso ist es eine trubelige Phase – kurz nach den Feiertagen stehen seine obligatorischen Weihnachtskonzerte in seiner Heimatstadt an, im Februar erscheint ein neues Album. Zu Weihnachten läuft es aber "eigentlich wie jedes Jahr", wie er erzählt: "Wir treffen uns zum Essen." Als Geschenke gebe es nur Süßigkeiten, damit mache man nichts falsch. 

Der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer fällt aber weg: "Mein Vater bringt es seit ein paar Jahren nicht übers Herz, einen Baum zu fällen, also schmückt er den Apfelbaum im Garten." Als kleines Ritual werde jedes Jahr ein russisches Märchen geschaut. "Dazu gibt es Hühnerfrikassee von Mutti." Einen Tag nach Weihnachten gehe es dann wieder los – der Feinschliff für die Konzerte stehe an. "Da ist die ganze Familie da. Und mein Bruder spielt auf der Aftershow."

Ute Freudenberg: "Bin ein richtiges Weihnachtsmädel"

Die Sängerin ("Jugendliebe") und Schlager-Ikone Ute Freudenberg aus Weimar ist "ein richtiges Weihnachtsmädel", wie sie verrät. Ihr ganzes Haus sei erzgebirgisch geschmückt. "Ich habe ganz viele Nussknacker, der Kranz auf dem Esstisch ist selbstgemacht und natürlich werde ich einen schönen Christbaum haben." Weihnachten sei für sie das Fest der Liebe, der Freunde und der Familie, sagt die 69-Jährige.

Den Heiligen Abend werde sie mit ihrer Nichte und deren Mann verbringen – klassisch mit Würstchen und Kartoffelsalat. Danach stehe die Bescherung an. "Wir machen Weihnachtsmusik an, singen zusammen und sind sehr fröhlich." An den Weihnachtsfeiertagen kämen dann Freunde zu Besuch. Zu Essen gebe es am 25. Dezember Thüringer Klöße, eine Ente und Rosenkohl und Rotkohl. "Der Mann meiner Nichte ist Koch, das ist jedes Jahr wunderbar."

Kati Wilhelm verbringt Weihnachten im Schnee

Die dreifache Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm ist eine der bekanntesten Sportlerinnen des Freistaats. Zu Weihnachten zieht es die 49-Jährige in ihre Wohlfühl-Umgebung: "Wie schon im vergangenen Jahr werde ich mit meiner Familie verreisen und Weihnachten im Schnee verbringen", sagt sie. Als wintersportbegeisterte Familie genössen sie die Feiertage in den Bergen ganz besonders – fernab des Alltags, dafür mit viel frischer Luft, Bewegung und Zeit füreinander. "Diese gemeinsame Auszeit ist für uns inzwischen zu einer liebgewonnenen Tradition geworden."

Ministerpräsident Mario Voigt isst Kassler mit Sauerkraut

Weihnachten ist für Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) geprägt von Familientreffen. Heiligabend wird er bei der Familie seiner Frau verbringen. "Die Vorfahren ​meiner Frau kommen aus ​dem Erzgebirge und deswegen gibt es Kassler mit Sauerkraut. Da musste ich mich erstmal dran gewöhnen", sagt Voigt. Das sei ihm aber nach 20 Jahren inzwischen gelungen. Den ersten Weihnachtsfeiertag verbringen die Voigts dann bei den Eltern des Ministerpräsidenten. Auf den Tisch kommt Gans. Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist ein Brunch geplant.

Er werde dieses Jahr mehrmals ein Buch verschenken, in dem es um weitreichende Ideen geht, die in der Zeit zwischen 1790 und 1806 in Thüringen entstanden sind und sich von dort aus verbreiteten. Nach Jena und Weimar seien Leute wie Goethe, Schiller, Herder, Wieland, Fichte, Schlegel oder Humboldt, weil Thüringen ein Ort des offenen Austausches gewesen sei. In dieser Zeit seien in Thüringen viele neue Ideen entstanden. Er finde, das passe gut in die heutige Zeit und zu den Veränderungsprozessen, vor denen die Gesellschaft steht. 

Vorgänger Bodo Ramelow isst italienisch und persisch

Zehn Jahre war er Ministerpräsident in Thüringen. Nun sitzt Bodo Ramelow für die Linke nicht nur im Bundestag in Berlin, sondern leitet dort als Bundestags-Vizepräsident auch immer wieder Sitzungen. Zum Fest geht es aber für ihn in die Heimat: "Am 24. Dezember werde ich wie in jedem Jahr eine Weihnachtsandacht am Mittag in Erfurt besuchen", erzählt er. Am Abend gebe es dann italienisches Essen mit der Familie und am ersten Feiertag persisches Essen. 

"Am 26. Dezember geht es dann weiter zu meinen Kindern nach Marburg und nach dem Weihnachtsfest verbringe ich noch ein paar ruhige Tage am Thüringer Meer." Für ihn sei Weihnachten kein Tag des Konsums. Es gehe darum, gemeinsam Pause zu machen und Luft zu holen. "Kein Platz für Streit oder nervende Überlastung." Als Christ sei Weihnachten zudem die Zeit, sich auf Jesus einzulassen.

Spitzenköchin Maria Groß kocht Nudeln mit Tomatensoße

Die vielfach prämierte Köchin und Chefin des Restaurants "Bachstelze" in Erfurt, Maria Groß, kocht zum Fest eher ungewöhnlich - nämlich: Nudeln mit Tomatensoße. Allerdings nicht für sich, wie sie erzählt. Sondern am ersten Weihnachtsfeiertag für eine Gruppe aus einem Erfurter Kinderheim. "Das machen wir schon seit vielen Jahren." Es gebe aber natürlich auch Gans für die Kinder, die mögen, so die 46-Jährige, die auch immer wieder in TV-Kochshows zu sehen war. 

Der Heiligabend verbringe sie hingegen eher ruhig. Tagsüber bereite sie im Restaurant den Folgetag vor, um den Angestellten eine Pause zu gönnen. Abends kämen Freunde aus Holland zu Besuch, es gebe Käsefondue. "Bis vor einem Jahr haben wir noch bei der Oma in Straußfurt gefeiert, mit Kartoffelsalat und Weißwürstchen, ganz gediegen." Doch die Oma sei inzwischen gestorben. "Aber wir nehmen die Urne von Oma mit, dann feiert sie mit uns."

Bei Fritz Wagner ("Kloß-Fritz") steht die Speisekarte fest

Mit dem Song "Thüringer Klöße" feierte Fritz Wagner als 14-Jähriger einen Internethit. Und auch heute steht "Kloß-Fritz" noch vor der Kamera – aktuell in der Reality-TV-Serie "Der Promihof" bei RTL Zwei. Seiner Heimat hat der inzwischen 26-Jährige den Rücken gekehrt und wohnt im oberbayrischen Penzberg. Zu Weihnachten geht es aber regelmäßig zurück zu seiner Mutter nach Südthüringen, wie er verrät. 

Weihnachten laufe eher klassisch ab – die Geschenke würden unter den Baum gestellt, danach folge das Essen: Ente aus dem Ofen mit Äpfeln und Zwiebeln, Apfelrotkraut "und natürlich Thüringer Klöße". Zur Bescherung werde viel gelacht, oft schenkten sie sich in der Familie Dinge, die witzig seien und an denen alle Spaß hätten. 

Martin Kohlstedt setzt sich ans Heimklavier

Seine Konzerte haben den Weimarer Komponisten und Pianisten Martin Kohlstedt dieses Jahr durch ganz Europa geführt. Zu Weihnachten wird es aber für ihn ganz traditionell, wie er erzählt. Gerade weil die Touren oft alles aus der Ordnung brächten, halte er an diesen Ritualen fest. "Sobald ich zu Hause bin, gehen alle öffentlichen Gedanken aus – und ich werde wieder ein elfjähriger Junge." Er sitze am Heimklavier zwischen Nichten, Neffen und Jagdtrophäen und spiele einfach drauflos. Erster und zweiter Weihnachtsfeiertag seien große Familientreffen, es gebe Wild zu essen – "Weihnachten wie aus dem Bilderbuch".

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