Die 14-jährige Lea wächst in einer Sekte auf, deren Anhänger glauben, durch ein Ritual mit einem Kometen auf den Jupiter reisen zu können. Als sie erfährt, dass es dabei möglicherweise um ein Ritual geht, das den kollektiven Selbstmord bedeutet, beginnt sie zu zweifeln ...
Was geschieht, wenn man sein ganzes Leben dem Glauben einer Sekte verschreibt? Das Coming-of-Age-Drama "Jupiter" erzählt von der 14-jährigen Lea (Mariella Aumann), die gemeinsam mit ihrer Mutter Barbara (Laura Tonke), ihrem Vater Thomas (Andreas Döhler) und ihrem Bruder Paul (Henry Kofahl) eine abgelegen lebende Gemeinschaft aufsucht, um dort – so ihr fester Glaube – eines Tages zum Jupiter aufbrechen zu können. Die Familie folgt einer Sekte, die überzeugt ist, der Komet Calypso werde sich der Erde nähern und damit eine Reise zum Jupiter ermöglichen. Lea befindet sich eigentlich in jener Zeit des Erwachsenwerdens, in der man sich selbst entdeckt, erste Gefühle erlebt und Grenzen austestet. Doch anstatt unbeschwert aufzuwachsen, steht sie hinter dem streng strukturierten Kult und muss sich gegenüber ihren Mitschülern ständig rechtfertigen.
Als das Mädchen jedoch erfährt, dass das Kometenritual das "Loslösen" von der körperlichen Hülle beinhaltet, regt sich erstmals Zweifel in ihr: Soll sie sich tatsächlich dem kollektiven Selbstmord hingeben, den die Gemeinschaft plant? Lea steht vor einer entscheidenden Wahl: Geht sie ihren eigenen Weg , oder fügt sie sich dem grausamen Willen ihrer Eltern und damit dem der Sekte?
"Jupiter' erzählt eine Geschichte der Radikalisierung"
"Jupiter" entfaltet die Geschichte der Familie mithilfe von Zeitsprüngen in die Vergangenheit. Die Themen, die der Film, entstanden in Zusammenarbeit mit der Redaktion "Das kleine Fernsehspiel", verhandelt, könnten schwerer kaum sein. Doch es gelingt ihm, diese Schwere abzufangen, indem vieles aus Leas kindlich-jugendlicher Perspektive erzählt wird. Der Film lief 2025 in den deutschen Kinos und ist nun erstmals im linearen Fernsehen zu sehen.
Benjamin Pfohl, der das Drehbuch verfasste, Regie führte und mit "Jupiter" sein Filmdebüt gab, erklärt in einem Statement, dass der Film von jenen erzähle, "die sich verirrt haben" und die "den Glauben an diese Welt, an dieses System verloren haben". Pfohl, der in Berlin lebt und arbeitet, beschreibt sein Werk weiter so: "Jupiter' erzählt eine Geschichte der Radikalisierung. In Deutschland wie im Rest der westlichen Welt sind die Menschen mit Fragen und Problemen konfrontiert, auf die die etablierten Autoritäten keine Antworten haben: wirtschaftliche Misere, Angst vor künstlicher Intelligenz, Klimawandel und zuletzt die Bedrohung durch eine Pandemie, die unser Leben bis ins Mark erschüttert hat."
Der Film ist ab Sonntag, 21. Dezember, auf dem ZDF-Streaming Portal verfügbar.
Jupiter – Mo. 22.12. – ZDF: 00.10 Uhr
