"Terra X History" fragt nach, ob es zu Zeiten des geteilten Deutschlands auch ein geteiltes Weihnachten gab. Christbaum hier, Wehnachtspyramiden dort? Wohlstandsgesellschaft gegen Mangelwirtschaft?
Wie stark waren die Unterschiede zwischen den Weihnachtsgepflogenheiten in West und Ost? Wurden in der DDR Engel wirklich in "geflügelte Jahresendfiguren" umbenannt – oder handelte es sich doch bloß um eine Erfindung der satirischen Zeitschrift "Eulenspiegel"? – Schon erstaunlich jedenfalls, wie viel bereits verschütt gegangen ist seit dem Mauerfall, vieles lässt sich nicht mehr klären. Gut, dass daher "Terra X History" Menschen aus Ost und West zu ihren früheren (und heutigen) Weihnachtsgewohnheiten befragt. Christliche Tradition hier, Atheismus dort: So einfach ist es ja nicht, auch wenn der Nikolaus Weihnachtsmann heißen mag. Und der Christbaum Weihnachtsbaum, falls er nicht sowieso von der Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge abgelöst wird.
Teresa Weißbach, bekanntlich Oberförsterin im beliebten "Erzgebirgskrimi" des ZDF, und Schlagersänger Frank Schöbel bieten unterschiedliche Ost-Erfahrungen dar: Weißbach, 1981 geboren und im Erzgebirge als Tochter einer Bäckerfamilie aufgewachsen, erzählt, wie sie die Bräuche ihrer Heimat und politische Einflüsse prägten. Die Politik habe Weihnachten wohl am liebsten abschaffen wollen.
Frank Schöbels Album "Weihnachten in Familie" wurde zur meistverkauften Schallplatte der DDR. Neben Neukompositionen waren auch traditionelle Weihnachtslieder wie "Stille Nacht" enthalten. Schöbel, Jahrgang 1942, war einer der erfolgreichsten Interpreten der DDR.
Im Westen spielten Konsum und Wohlstand eine immer gewichtigere Rolle. Die Flucht in die Wärme kam in Mode – im Osten keine Option. Dennoch zeigt die durchaus unterhaltsame "Terra X History"-Doku auch, wie Weihnachten half, über die Mauer hinweg Brücken zu bauen.
Terra X History: Das geteilte Fest – Weihnachten in Ost und West – So. 21.12. – ZDF: 23.45 Uhr
