Fünf Ostseebeiräte haben erstmals regionale Pläne für weniger Nährstoffe in der Ostsee vorgelegt. Welche Maßnahmen sie in den Modellregionen konkret anstoßen wollen.
Die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein hat mit der Landesregierung vereinbart, die ökologisch bedenkliche Situation der Ostsee zu verbessern - und legt dazu jetzt Umsetzungspläne vor.
Umweltstaatssekretärin Katja Günther (Grüne) bezeichnete den Zustand der Ostsee als nicht gut. Die Eutrophierung, die Anreicherung der Meeresumwelt mit Nährstoffen, sei weiterhin eines der großen ökologischen Probleme. "Es ist gut, dass wir den gemeinsam formulierten Zielen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge mit den Umsetzungsplänen der Ostseebeiräte nun einen Schritt näherkommen." Für den Schutz der Ostsee sei jetzt die Umsetzung entscheidend.
In den Ostseebeiräten in fünf Modellregionen sitzen Vertreter der Landwirtschaft sowie der Wasser- und Bodenverbände. Sie entwickeln konkrete Pläne, um die Nährstoffeinträge zu verringern, etwa Stickstoff und Phosphor.
Lob von der Landwirtschaftsministerin für die Ostseebeiräte
Landwirtschaftsministerin Cornelia Schmachtenberg (CDU) lobte die Arbeit der Ostseebeiräte. "Mit ihren Umsetzungsplänen liegt erstmals ein regional verankerter, fachlich fundierter Fahrplan vor, wie wir die gemeinsamen freiwilligen Ziele der Zielvereinbarung erreichen können."
Seit Jahresbeginn hatten die Ostseebeiräte an den Plänen gearbeitet. Zuvor war der Plan des Umweltministeriums zur Einrichtung eines Nationalparks Ostsee gescheitert.
Fünf Regionen mit unterschiedlichen Schwerpunkten
Die fünf Ostseebeiräte legten regional unterschiedliche Pläne vor. So liegen Schwerpunkte in der Trave-Region auf Düngemanagement, in Wagrien-Fehmarn und der Neustädter Bucht auf Wiedervernässung von Moor- und Feuchtgebieten und in der Eckernförder Bucht/Baltic-Probstei auf Gewässerrandstreifen, Zwischenfrüchten und Düngemanagement.
Weiter nördlich in der Schlei-Region, wo es besonders empfindliche Einzugsräume und lange Uferlinien gibt, soll der Fokus auf Gewässer- und Landschaftsschutz, Wiedervernässung, der Umwandlung von Acker- zu Grünland und dem Düngemanagement liegen. An der Flensburger Förde schließlich sollen die Landwirte auf einen breiten Maßnahmen-Mix von Wiedervernässung bis Ökolandbau setzen.
Aufbau eines Monitorings im kommenden Jahr
Für das nächste Jahr plant das Landwirtschaftsministerium den Aufbau eines Monitorings zur Wirksamkeit der Maßnahmen, Workshops zu Verfahren, Modell- und Demonstrationsvorhaben sowie die Vorbereitung der ersten Auswertungen.
