Er ist der wohl berühmteste Sohn der Stadt Greifswald und ein weltbekannter Maler. Nun soll die Galerie der Romantik einen ganz neuen Zugang zum Schaffen des Romantikers bieten - und zur Biografie.
Knapp zwei Jahre nach Baustart eröffnet Anfang der Woche die dem Maler Caspar David Friedrich (1774-1840) gewidmete Galerie der Romantik in seiner Geburtsstadt Greifswald. Nicht als reine Bilderschau konzipiert, soll die Ausstellung Besucherinnen und Besuchern ermöglichen, multimedial in die Gedanken-, Bild-, Farb- und Landschaftswelt des weltberühmten Romantikers einzutauchen.
Zentraler Bestandteil ist eine neu gebaute Kapelle unter anderem mit rund sechs Meter hohen, beweglichen Bildschirmen, die Gäste auf Friedrichs Werk einstimmen soll.
Sonderausstellungen mit Besucherrekorden
Die Galerie unternehme den Versuch, Natur fühlbar zu machen, hatte Ruth Slenczka, Chefin des Pommerschen Landesmuseums, erklärt. Dies stehe im Zentrum des Schaffens des Malers, Grafikers und Zeichners, der in Greifswald geboren und getauft wurde und sich immer wieder von der pommerschen Landschaft inspirieren ließ.
Wie sehr die Werke Friedrichs anrühren, haben nach früherer Aussage Slenczkas die Sonderausstellungen anlässlich des 250. Geburtstags Friedrichs 2024 mit Rekordbesucherzahlen gezeigt. "Manche haben ja geweint. Da bin ich völlig fasziniert, dass das funktioniert", hatte Slenczka im Juli gesagt.
Ursprünglich war angedacht, dass die neue Schau schon im Jubiläumsjahr fertig ist. Unter anderem die Corona-Pandemie hatte aber für Probleme gesorgt. Letztlich begannen die eigentlichen Bauarbeiten erst Anfang 2024. Zuletzt musste die eigentlich für Mitte Oktober geplante Eröffnung wegen Lieferverzögerungen bei der Klimaanlage verschoben werden.
Das Pommersche Landesmuseum hofft nun, mit der neuen Schau an das erfolgreiche Caspar-David-Friedrich-Jubiläum 2024 anknüpfen zu können.
Vergünstigter Eintritt
Am Montag findet die feierliche Eröffnung statt, zu der sich auch Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos), Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sowie Greifswalds Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) angekündigt haben. Bis kurz vor dem Wochenende hatten sich nach Museumsangaben schon mehr als 300 Interessierte für die Teilnahme angemeldet.
Ab Dienstag ist die neue Schau dann regulär geöffnet. Schnelle Romantik-Fans können sich über vergünstigten Eintritt freuen. Die Sparkasse Vorpommern übernimmt zwei Euro vom Ticketpreis für die ersten 1.000 Besucher und Besucherinnen. Ab 1. Januar übernimmt die Sparkasse Vorpommern bis März zudem den Eintrittspreis für Kinder, die zusammen mit ihren Familien kommen.
Für die Galerie der Romantik wurden für 6,7 Millionen Euro ein Neubau geschaffen sowie Teile des Pommerschen Landesmuseums saniert. Das Geld kam vom Bund. Die Ausstellungsfläche umfasst laut Museum rund 1.200 Quadratmeter. Neben Originalen Friedrichs sollen auch Bilder seiner Weggefährten gezeigt werden. Es gehe nicht nur um das Werk Friedrichs, sondern auch seine Biografie, etwa um seine Vorliebe für Kanarienvögel und seinen berühmten, gewaltigen Vollbart.
