Bei der Bahn ist der neue Fahrplan in Kraft getreten. Vor allem im Regionalverkehr sind jetzt wieder mehr Züge unterwegs. Außerdem fährt ein ganz neues ICE-Modell durch NRW.
Der neue Fahrplan bei der Bahn bringt Reisenden in Nordrhein-Westfalen spürbare Verbesserungen im Regionalverkehr. Monatelang waren die Fahrpläne etwa bei National Express und Eurobahn wegen des Lokführermangels ausgedünnt. Mit dem Fahrplanwechsel an diesem Sonntag fahren die Züge nun auch abends und am Wochenende wieder nach regulärem Fahrplan.
Im Fernverkehr gibt es mehr Direktverbindungen aus NRW in andere große Städte. Auch mehr Komfort verspricht die Bahn: Die Strecke von Köln nach Berlin ist die erste in Deutschland, auf der die neuen ICE-L-Züge eingesetzt werden. Das Besondere an dem Zug ist sein barrierefreier Einstieg, der ohne Stufen auskommt. Zunächst wird nur ein einziger ICE L eingesetzt: Er kommt um 12.09 Uhr in Köln an und fährt um 15.36 Uhr zurück nach Berlin. Im Laufe der Zeit sollen es mehr moderne Züge werden.
Allerdings werden auch im neuen Fahrplanjahr die vielen Baustellen im Schienennetz Probleme im Nah- und Fernverkehr verursachen.
Keine Zugausfälle mehr wegen fehlender Lokführer
Am meisten werden Pendler im Regionalverkehr vom Fahrplanwechsel profitieren. Zeitweise fiel mehr als jeder 20. Zug in NRW kurzfristig aus, etwa weil Lokführer krank wurden. Nun hat sich die Personalsituation so weit stabilisiert, dass überall wieder der reguläre Fahrplan ohne Ausdünnung gelten soll. "Unsere Ausbildungsoffensive zeigt zunehmend Wirkung. Das ist die gute Nachricht für alle Fahrgäste", sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne).
Vor allem abends und am Wochenende sind nun wieder mehr Züge unterwegs als in den vergangenen Monaten. Insgesamt sollen rund vier Prozent mehr Fahrten angeboten werden.
Nach fast zwei Jahren Pause fahren außerdem wieder Züge auf einer wichtigen Pendler-Strecke zwischen Essen und Düsseldorf: Seit Anfang 2024 hatte ein Hangrutsch dort die S6 lahmgelegt. Mit dem Fahrplanwechsel hat die Bahn den Betrieb dort nun wieder aufgenommen.
Mehr Fernzüge in große Städte
Im Fernverkehr gibt es durch den neuen Fahrplan mehr Züge aus NRW nach Brüssel und Frankfurt. Bei Reisen in die Alpen sind laut Bahn künftig weniger Umstiege nötig: Einige der ICE, die aus Münster und dem Ruhrgebiet nach Basel fahren, werden künftig weiter bis nach Bern, Zürich, Chur und Brig geleitet. Nach Hamburg und Süddeutschland will die Bahn bisherige Lücken im Fahrplan schließen und ebenfalls mehr Züge einsetzen.
Während zwischen den Ballungsräumen mehr Züge unterwegs sind, wird an anderer Stelle aber auch gekürzt. In NRW bekommt das etwa Ostwestfalen zu spüren. Unter anderem werden abends die späten ICE-Züge aus Berlin und Hannover nicht mehr alle in Minden, Herford und Gütersloh halten. Dafür seien sie aber 25 Minuten schneller in Düsseldorf, teilte die Bahn mit.
Spürbare Einschränkungen durch Baustellen
Deutlich spürbar werden im kommenden Jahr die Einschränkungen durch mehrere Großbaustellen im Schienennetz. Insgesamt sieben Wochen lang wird die für Fern- und Regionalzüge wichtige Verbindung zwischen Duisburg und Essen gesperrt - das erste Mal am 9. Januar.
Ab dem 6. Februar 2026 wird die stark befahrene Strecke von Köln über Wuppertal nach Hagen für gut fünf Monate gesperrt werden. Außerdem muss die Bahn voraussichtlich im Frühjahr noch einmal den Kölner Hauptbahnhof für Fern- und Regionalzüge sperren, um ein neues Stellwerk in Betrieb zu nehmen. Von Juli bis Dezember 2026 ist eine Sperrung der rechtsrheinischen Strecke von Troisdorf über Bonn und Koblenz bis nach Wiesbaden geplant.
