Hype oder Hygienewunder?: High-End, günstig oder nachhaltig? Fünf Schallzahnbürsten im Test

Published 4 hours ago
Source: stern.de
Hype oder Hygienewunder?: High-End, günstig oder nachhaltig? Fünf Schallzahnbürsten im Test

Der große stern-Schallzahnbürsten-Test 2025: Sie sind in aller Munde und gelten als echte Saubermacher unter den Zahnbürsten. Doch was haben Schallzahnbürsten wirklich drauf?

Schallzahnbürsten gelten als die sanftere, zugleich gründlichere Alternative zur klassischen Handbürste oder rotierenden Zahnbürsten. Und in den vergangenen Jahren hat sich enorm viel getan. Intelligente Sensorik, vibrierende Ladepucks, minimalistische Ladeplatten, nachhaltige Materialien und App-Einbindung: Der Markt ist unübersichtlich geworden. 

Der stern hat fünf beliebte Modelle im Alltag ausprobiert, vom High-End-Flaggschiff über die nachhaltige Alternative und den minimalistischen Designansatz bis zum Günstig-Modell. Das Ergebnis zeigt, wie unterschiedlich Schallzahnbürsten inzwischen konstruiert sind und welches Gerät im Test überzeugt.

Schallzahnbürsten: Diese Geräte haben wir getestet

Weitere lohnende Modelle

Folgende Geräte haben wir nicht selbst getestet, sie sind uns aber bei der Recherche aufgefallen:

Fazit: Das ist die beste Schallzahnbürste

Die Philips Sonicare 9900 Prestige liefert die beste Gesamtleistung im Test: sanft, leise, mit überzeugender Sensorik, einem wertigen Reiseetui und hervorragender Putzleistung. Die Philips Sonicare 7100 ist ein guter Kompromiss aus Preis und Putzwirkung, technisch simpler, aber zuverlässig.

Überraschend stark ist die Laifen Wave, die mit Modernität, intuitivem Gefühl und guter Ausstattung daherkommt – und in der hier nicht getesteten, günstigeren Plastik-Version auch zum Preis-Leistungs-Sieger getaugt hätte.

Diesen Titel holt sich aber die aus recyceltem Plastik gefertigte Beurer SC 50 Green Planet, mit transparentem Display, brauchbaren Modi, guter Bedienbarkeit und günstigen Ersatzbürstenköpfen.

Ein ähnliches Paket bietet die Happybrush Eco Vibe 3+, die zwar am längsten durchhält, allerdings etwas Boden verliert bei der Ausstattung und dem stark vibrierenden Motor.

Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.

Vergleichstabelle Schallzahnbürsten

Daten / Modell

Philips Sonicare 9900 DiamondClean Prestige

Philips Sonicare 7100

Laifen Wave (Edelstahl)

Beurer SC 50

Happybrush Eco Vibe 3+

Oral-B Pulsonic Slim Clean 2000

Oral-B iO 9

Gesamteindruck (max. 5 Sterne)

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Testsieger

⭐️⭐️⭐️⭐️

⭐️⭐️⭐️⭐️

⭐️⭐️⭐️


Preis-Leistungs-Sieger

⭐️⭐️⭐️

Nicht in der Wertung

Nicht in der Wertung

Abmessungen  (Handstück + Bürstenkopf; B x H x T)

2,7 x 23,7 x 3,0 cm

2,7 x 23,7 x 3,0 cm

ca. 2,8 × 20,5 × 3,2 cm

2,7 x 24,7 x 3,0 cm

3,0 x 22,7 x 2,5 cm

4,5 x 21,0  x 4,5 cm

4,5 x 24,0 x 4,5 cm

Gewicht (Handstück + Bürstenkopf)

123 g

123 g

167 g

114 g

99 g

100 g

135 g

Reinigungstechnologie / Bürstenkopf

Schall, länglicher Kopf (A3 Premium All-in-One), bis 62.000 Bewegungen/Min.

Schall, länglicher Kopf (Premium Gum Care / Plaque Defence), bis ca. 62.000 Bewegungen/Min.

Schall, länglicher Kopf, bis 66.000 Bewegungen/Min.

Schall, länglicher Kopf, bis 80.000 Bewegungen/Min.

Schall, länglicher Kopf, bis 40.000 Vibrationen/Min.

Schall, länglicher Kopf, ca. 39.000 Bewegungen/Min.

Magnetmotor (Oral-B iO), runder Kopf, oszillierend-rotierend + Mikrovibrationen

Reinigungsprogramme / Modi

5 Modi, 3 Intensitäten (z.B. Clean, White, Gum Health, Sensitive)

4 Modi, 3 Intensitäten, App-steuerbar

3 Modi (Clean, White, Sensitive)

3 Modi (Clean, Soft, Polish)

3 Modi (Clean, Sensitive, Polish)

2 Modi (Daily Clean, Aufhellen)

7 Modi (u.a. Daily Clean, Sensitive, Gum Care, Whitening)

Akkulaufzeit / Ladeverhalten

Bis zu ca. 2 Wochen; magnetische Ladestation + USB-Reiseetui mit Ladefunktion

Bis zu ca. 2 Wochen; USB-Ladestation, oft mit Reiseetui (je nach Set)

Bis zu ca. 30 Tagen bei 2×2 Min/Tag; USB-C-Ladekabel, magnetischer Ladepuck

Bis zu ca. 30 Tagen; Ladestation mit Netzteil

Bis zu 6–8 Wochen; kleine magnetische Ladeplatte (Halt etwas wacklig)

Bis zu 2 Wochen; kompakte Ladestation

Bis zu 2 Wochen; magnetische iO-Ladestation, Schnellladung ca. 3 h

Zubehör

Ladestation, USB-Reiseetui mit Ladefunktion, 1× A3-Bürste (je nach Set)

Ladestation (teilw. USB), Reiseetui, meist 2× Bürstenköpfe (Set-abhängig)

Ladekabel, 3 Köpfe, 

Ladestation, 2× Bürstenköpfe

Ladeplatte, 3× Eco-Aufsteckbürsten

Ladestation, 1× Pulsonic Clean-Kopf

Magnet-Ladestation, Reiseetui mit Ladefunktion, mehrere iO-Köpfe (je nach Set)

Einzelpreis Ersatzköpfe (ca.)

Philips A3 All-in-One: ca. 7,50 Euro pro Kopf

Philips C3 / G3 Premium: ca. 7–9 Euro pro Kopf

ca. 5 Euro pro Kopf

ca. 2,50 Euro pro Kopf

 ca. 3 Euro pro Kopf

Pulsonic-Köpfe: ca. 3–4 Euro pro Kopf

Oral-B iO Ultimate Clean: ca. 7 Euro pro Kopf

Preis (UVP)

299,99 Euro

199,99 Euro

99,99 Euro

64,99 Euro 

79,95 Euro

89,99 Euro

ab 299 Euro (je nach Variante)

* Herstellerangabe

So haben wir die Produkte ausgewählt

Nach diesen Kriterien haben wir die Produkte für den Schallzahnbürsten-Test ausgewählt:

  • Marken- beziehungsweise bekannte Hersteller im getesteten Bereich
  • eine Auswahl an Geräten für diverse Anwendungsfälle
  • gute Verfügbarkeit bei einschlägigen Online-Händlern
  • ausgewählte Schallzahnbürsten spiegeln verschiedene Preisklassen wider

So haben wir getestet

Los ging es mit dem ersten Eindruck: Karton öffnen, Lieferumfang prüfen, Verarbeitung ansehen, mögliche Schäden ausschließen. Danach haben wir alle Modelle jeweils über mehrere Tage im Alltag genutzt.

Bewertet wurden Haptik und Verarbeitungsqualität, Bedienung und Ergonomie, Putzleistung, Akkulaufzeit, die Alltagstauglichkeit von Lade- und Aufbewahrungslösungen sowie zusätzliche Features wie Timer, Drucksensoren oder App-Anbindung. 

Wo möglich, haben wir öffentlich einsehbare Labortests, Vibrationszahlen und Daten aus seriösen Verbraucherquellen ergänzend herangezogen. Die Geräte haben wir ausschließlich mit den beiliegenden Standardbürsten betrieben, um gleiche Ausgangsbedingungen zu schaffen.

Das beste Gesamtpaket: Philips Sonicare 9900 Prestige

Verarbeitung und Ausstattung: Die Philips Sonicare 9900 Diamond Clean Prestige schreit beim Auspacken bereits: Premium! Das matte Finish, die saubere Verarbeitung und das insgesamt sehr robuste Gehäuse vermitteln einen hochwertigen Eindruck. Das kunstbelederte Reise-Etui mit Aufladefunktion oder der goldene Induktions-Ladepuck mit Plastik-Halterung in Milchglasoptik tun ihr Übriges. Ein Bürstenkopf wird mitgeliefert. 

Mit 122 Gramm zählt das Handstück zu den leichteren, wodurch die Bürste im Alltag angenehm zu führen ist. Auch nach mehreren Einsätzen und wiederholtem Abspülen zeigte sich, dass es konstruktiv keine Schwachstellen gibt, die Wasser oder Zahnpasta an Problemstellen festhalten würden. Das Gerät wirkt stabil, solide konstruiert und auf Langlebigkeit ausgelegt.

Bedienung und Alltagstauglichkeit: Die Philips Sonicare 9900 liegt gut in der Hand, die Vibrationen bleiben trotz der hohen Leistung vergleichsweise kontrolliert – zumindest in den niedrigen und mittleren Leistungsstufen. 

Bei voller Leistung empfanden wir das Brummen der Bürste als auffällig und störend. Die Andruckkontrolle funktioniert zuverlässig. Als einzige im Testfeld meldet sie sich akustisch, visuell mit lilafarbenen LED-Leuchten am unteren Rand und sogar haptisch. 

Auch die zusätzlich mit orangefarbenen LED-Leuchten implementierte Kontrolle gegen horizontales Schrubben, die bei vielen elektrischen Zahnbürsten fehlt, ist hilfreich und hebt das Modell funktional etwas ab. 

Als eher unwirksam empfanden wir die mit Sense IQ betitelte Funktion, die die Intensität bei falscher Handhabung mindert. Das passierte im Test erst, nachdem man die Druckwarnung bereits für einige Sekunden ignoriert hatte. 

Das Ein- und Ausschalten über eine Touchfläche funktioniert auch mit nassen Fingern. Bei der Intensitätsanpassung über ein kleines Touchfeld darunter, brauchen wir ein wenig Feingefühl. Eine Entscheidung verstehen wir nicht, und zwar dass Programmeinstellungen wie etwa die Putzmodi nur über die App vorgenommen werden können.

Die App selbst bietet zwar zahlreiche Statistiken, Anleitungen und Hinweise zum Bürstenkopfverschleiß, doch ein echtes Zahnflächen-Tracking gibt es hier nicht. Das bietet beispielsweise die von uns nicht getestete, aber empfohlene Rotationszahnbürste Oral-B iO 9

Die Darstellung in der Sonicare-App wirkt eher wie ein starrer Putzplan als eine präzise Live-Erfassung der Zahnbürstenposition im Mund. Dennoch helfen vor allem die Statistiken zu einzelnen Mundzonen, sich auf Dauer beim Putzen zu verbessern. 

Der Timer ist dagegen gut umgesetzt: Die Bürste stoppt deutlich, um den Wechsel des Kieferquadranten anzuzeigen, und endet automatisch nach zwei Minuten. Da Philips hier statt der üblichen vier Bereiche sechs Segmente nutzt, lässt sich der Mundraum etwas feiner aufteilen. 

Insgesamt lohnt sich die App vor allem für Leute, die den detaillierten Putzanweisungen folgen wollen. Die Bürste kann danach intelligent ihre Intensität für kommende Putzvorgänge anpassen.

Schallzahnbürste Test: Philips Sonicare 9900
Der Umfang der dazugehörigen App, sowie das herausragende Putzergebnis und Handling machten die Philips Sonicare 9900 zum Testsieger
© Mathis Vogel

Putzleistung: Subjektiv liefert die Sonicare 9900 Prestige ein gutes bis sehr gutes Reinigungsergebnis. Und auch die Stiftung Warentest, bei der die Bürste Testsieger wurde, bestätigt diesen Eindruck. 

Die Vibrationen sind trotz der starken Motorleistung kontrolliert genug, um sich nach wenigen Anwendungen daran zu gewöhnen; dennoch spüren wir das Putzgefühl deutlich und gerade an Lippen und Zunge intensiver als bei manchen Mittelklassemodellen. 

Beim Putzen selbst arbeiten die Borstenspitzen zuverlässig bis in die Zahnzwischenräume hinein, und das zahnweise Führen gelingt mühelos, was am Ende ein glattes, sauberes Mundgefühl hinterlässt. Da wir ein ähnliches Gefühl auch bei günstigeren Modellen erreichen, kommt es bei diesem Modell stark darauf an, ob man die Premium-Features bezahlen möchte. 

Das gilt auch für die Ersatzbürstenköpfe, deren Preis ab 7,50 Euro pro Stück auf lange Sicht mehr schmerzt, als eine Wurzelbehandlung. Drittanbieter liefern hier preiswerte Alternativen. Auch die Ersatzbürstenköpfe von Beurer sind mit allen Philips-Geräten kompatibel (außer Philips One und Kids).

Schallzahnbürste Test: Philips Sonicare 9900
Auch wenn die Ersatzbürsten der Sonicare 9900 vergleichsweise teuer sind, so war die im Vergleich bessere Reinigungswirkung in den Zahnzwischenräumen deutlich zu spüren
© Mathis Vogel

Fazit: Die Sonicare 9900 Prestige ist die technisch ausgereifteste Schallzahnbürste im Test. Sie reinigt sehr gründlich, arbeitet vergleichsweise sanft und bietet die beste Sensorik – inklusive Druck-, Bewegungs- und Rückmeldung in Echtzeit. 

Verarbeitung, Ladezubehör und Reiseetui spielen klar in der Oberklasse. Der Mehrwert gegenüber günstigeren Modellen liegt weniger in der reinen Putzleistung als in Komfort, Kontrolle und Detailqualität. Wer bereit ist, hohe Anschaffungskosten und teure Ersatzköpfe zu akzeptieren, bekommt das derzeit rundeste Gesamtpaket.

Spitzen-Alternative mit begrenzten Features: Philips Sonicare 7100

Verarbeitung und Ausstattung: Wem die Philips Sonicare 9900 zu teuer ist, kann auch zum kleinen Bruder, der Philips Sonicare 7100 greifen. Beim Auspacken bemerken wir, dass wir es mit einer abgespeckten Version zu tun haben.

Auch wenn das Handstück dasselbe nachtblaue Finish aufweist, ist das Reise-Etui mit Ladefunktion aus einfacherem Plastik gefertigt, der Ladepuck sieht aus wie bei jeder anderen Philips-Bürste und wir schalten sie nicht per Touch-Fläche ein, sondern mit einem guten, alten Knopf. 

Beziehungsweise mit zwei Knöpfen, denn auch die Auswahl der Modi und der Intensität erfolgt über einen Taster auf der Vorderseite. Im Gegensatz zur teureren 9900 bekommt man hier aber gleich zwei Bürstenköpfe mit dazu. Einen großen Qualitätsunterschied zum Gerät selbst spürt man aber nicht.

Bedienung und Alltagstauglichkeit: Wenn man die Bürste per Bluetooth mit der App verbunden hat, fällt eins gleich auf: Anders als beim großen Bruder gibt es bei der 7100 kein Live-Tracking beim Putzen. Sie zeigt lediglich die Putzzeit und ein Warnsignal bei zu viel Druck an, am Handteil selbst, per Leuchtring am Fußende, sowie per Ton und Vibration.

Zudem speichert sie die Putzdaten und erstellt ein mehr oder weniger nützliches Putzprofil. Gut ist, dass der letzte eingestellte Modus auch beim nächsten Betrieb eingestellt bleibt – wobei die meisten Nutzerinnen und Nutzer realistischerweise zumeist den "Clean"-Modus bemühen und so viel Intensität wählen, wie das Zahnfleisch verträgt. 

Lediglich an besonders empfindlichen Tagen haben wir im Test mal "Sensitive" gewählt. Die Philips Sonicare 7100 unterteilt ebenfalls in sechs Reinigungsabschnitte. Auf die gebräuchlicheren vier Quadranten können wir nicht umstellen. 

Wenn man die Bürste zum Laden auf die Station stellt, quittiert sie das durch Vibrieren und einen Ton. So kann man sicher sein, beim nächsten Mal nicht eine Bürste mit leerem Akku in der Hand zu halten. 

In Online-Foren kritisieren manche Nutzer, dass sich in den Ritzen um die beiden Drucktasten Rückstände ablagerten. Wir können das nicht bestätigen, haben die Bürste nach der Nutzung aber auch jeweils kurz mit Wasser abgespült und per Handtuch getrocknet. 

Ein wenig enttäuschend sind die Kabellösungen: Das Reiseetui der 7100 laden wird nicht etwa, wie bei der 9900, per USB-C, sondern mit einem besonderen Zwei-Pin-Kabel. Der Ladepuck hat einen USB-A-Anschluss.

Philips liefert aber keinen Stecker für die Steckdose mit. Auch wenn unser Testzeitraum für eine endgültige Beurteilung zu kurz war, dürfte die Bürste die von Philips ausgerufenen 21 Tage Akkulaufzeit (bei 2-mal 2 Minuten Nutzung pro Tag) noch deutlich übertreffen.

Schallzahnbürste Test: Philips Sonicare 7100
Wer ohnehin nicht mit dem Handy in der Hand Zähne putzen möchte, kann mit nur wenigen Abstrichen auch zum günstigeren Bruder der Sonicare 9900 greifen, der Sonicare 7100
© Mathis Vogel

Putzleistung: Der 7100-Motor arbeitet nicht ganz so vibrationsarm wie der der 9900, hat im Putzergebnis aber annähernd identisch überzeugt. Überrascht hat uns zudem, dass das Gerät in der höchsten Stufe dennoch insgesamt leiser ist als das teurere Modell. 

Die Bürste ließ sich durch das matte Finish auch mit nassen Händen gut halten und lief auch problemlos weiter, wenn die Bürste zwischen Zahn und Wange unter Druck geriet. Die originalen Ersatzbürstenköpfe kosten etwa 7 Euro pro Stück.

Fazit: Die Sonicare 7100 ist eine überzeugende Alternative für alle, denen die 9900 zu teuer ist. Sie liefert eine nahezu identische Reinigungsleistung, verzichtet aber auf Design-Extravaganzen und komplexe App-Funktionen.

Bedienung, Drucksensor und Akkulaufzeit sind zuverlässig, die Geräuschkulisse sogar etwas angenehmer als beim Topmodell. Abzüge gibt es bei Ladezubehör und App-Mehrwert. Insgesamt ist die 7100 eine sehr solide, pragmatische Schallzahnbürste ohne Luxusanspruch.

Minimalistisch und überzeugend: Laifen Wave

Verarbeitung und Ausstattung: Kaum eine Rezension der Laifen Wave kommt ohne den Hinweis auf Apple und deren Handys aus. Und zugegeben, die Verpackung ist ein 1:1-Abklatsch, das Textil-Ladekabel mit Magnetverbindung könnte auch vom Macbook stammen. 

Zumindest das Design der Edelstahl-Version – es gibt auch mattes Alu und eine günstigere Version aus Kunststoff – und ihr spezifisches Gewicht in der Hand, erinnern an das kantenlose, intuitive und robuste Design der kalifornischen Computerschmiede. 

Das Gerät fühlt sich demnach auch überraschend solide an. Ladekabel und drei Bürstenköpfe mit unterschiedlichen Stärken – "Super Clean", "Gum Care", "Ultra Whitening" – sowie ein Adapter für die Steckdose liegen bei. Ersatz-Bürstenköpfe kosten im Internet ab drei Euro pro Stück.

Bedienung und Alltagstauglichkeit: Zuerst verbinden wir die Bürste mit der Laifen-App und nehmen dann Einstellungen vor. Das geht zum Glück ohne Kontozwang. Nachdem wir einmal die Vibrationsintensität, Schwenkamplitude, Schwenkgeschwindigkeit und Putzdauer eingestellt haben, können wir die App getrost vergessen. 

Wir dürfen noch wählen, ob wir auf den Zahn-Zonenwechsel aufmerksam gemacht werden möchten, und wir können die Bürste in den Reisemodus versetzen, bei dem ein kleines Flugzeug an der Bürste bestätigend aufleuchtet.

Ein praktisches Feature, wie jeder weiß, dem eine Zahnbürste oder ein Rasierer schon einmal in den Untiefen des Handgepäcks angegangen ist und während der gesamten Reise Mitreisende beschallt hat. 

Die App zündet darüber hinaus kein Feuerwerk, aber das haben wir im Test als etwas Gutes empfunden – am Ende will man die Zahnbürste doch nur einmal einstellen und dann täglich nur noch ein- und ausschalten müssen. 

Das geht am Gerät selbst: Mittels Tippen und mit längerem Druck verändern wir die Intensität in drei Stufen. Das ist intuitiv und hat gut geklappt. Durch das lückenlose, wasserdichte Design lässt sich die Bürste leicht reinigen. 

Weil das Magnetstromkabel am Boden der Bürste andockt, legen wir sie beim Laden hin, statt sie aufrecht oder in ein Dock zu stellen. Wir fühlen uns an ein weiteres Apple-Produkt erinnert: die Maus, mit ihrem unglücklich positionierten Ladeanschluss. 

Dafür müssen Sie die Wave nicht häufig laden: Laifen gibt 30 Tage Akkulaufzeit bei sparsamen Einstellungen an. Aber auch bei mittlerer Intensität und durchschnittlichem Putzverhalten, sowie Bluetooth-Kopplung sollten nach unserer Erfahrung noch rund zwei Wochen drin sein. Ob das Textilkabel eine kluge Wahl für den Nassbereich ist, kann die Testdauer nicht zeigen. 

Enttäuschend für die Preisklasse: Einen Drucksensor sucht man vergeblich. Besonders gut gefallen hat uns das Hand- und Mundgefühl des Geräts. Es liegt wertig und schwer in der Hand, wie ein Zahnarztwerkzeug.

Der dünne Bürstenkopf wirkt im Gegensatz zur relativ konform dimensionierten Konkurrenz angenehm leicht im Mund. Lediglich die zum Teil starke Schwenkamplitude hat uns vereinzelt kurz aufschreien lassen, wenn das Plastik des Bürstenkopfes gegen die Zähne trommelte. Mit etwas Übung passierte das aber nicht mehr.

Schallzahnbürste Test: Laifen Wave
Die Laifen Wave überzeugte durch ein gutes Putzergebnis, tolle Verarbeitung und Optik, sowie einer nützlichen App ohne Schnickschnack
© Mathis Vogel

Putzleistung: Die Wave vibriert dynamisch, aber nicht unangenehm. Die Modi sind klar abgestuft, und im Alltag bemerken wir schnell, wie intuitiv wir die Bürste führen. 

Laifen arbeitet mit einem neuen Antriebskonzept, das präzise, aber spürbar kräftiger ist als viele etablierte Modelle der Mittelklasse. Das Resultat war eines der besten Sauberkeitsgefühle im Zungentest am Zahn im gesamten Testfeld. 

Sie befand sich mindestens auf dem Niveau der Philips 7100, je nach Programm darüber. Das ist für die Preisklasse wirklich gut. Durch das Design wie aus einem Guss wirkt sie sogar noch hochwertiger, als die Philips-Modelle. 

Der Whitening-Kopf ist hart, aber nicht unangenehm. Die Gum-Care-Variante vermittelt ein spürbar weicheres Gefühl, ohne an Effektivität einzubüßen. Besonders gut: Die Bürste erreicht gleichmäßig alle Quadranten, ohne dass sich ein "Ziehen" oder "Härten" des Motors zeigt.

Schallzahnbürste Test: Laifen Wave
Das magnetische Ladekabel sieht dem älterer Apple-Laptops zum Verwechseln ähnlich. Durch die Lage der Kontakte kann die Bürste nur im Liegen geladen werden
© Mathis Vogel

Fazit: Die Laifen Wave überrascht als moderner Quereinsteiger mit hervorragender Putzleistung, sehr guter Verarbeitung und einem intuitiven Bedienkonzept. Sie fühlt sich hochwertig an, liegt gut im Mund und erreicht im Reinigungsergebnis das Niveau deutlich teurerer Markenmodelle. 

Die App dient sinnvoll zur Ersteinrichtung, drängt sich danach aber nicht auf. Abstriche gibt es beim fehlenden Drucksensor und bei der etwas sperrigen Ladelösung. Insgesamt ist die Wave eine der spannendsten Alternativen im Test, insbesondere für Nutzer, die Technik wollen, aber keinen App-Zwang.

Das Gut-und-Günstig-Paket: Beurer SC 50 Green Planet

Verarbeitung und Ausstattung: Die Beurer SC 50 Green Planet kommt im frischen Farbton "Peppermint" daher, mit kleinem LED-Display auf der Vorderseite. Das Gehäuse besteht laut Hersteller komplett aus recyceltem Kunststoff, die passenden SC-Aufsteckbürsten und selbst die Ladeplatte ebenfalls. 

Die Borsten fertigt der Hersteller aus nachwachsenden Rohstoffen. In der Hand wirkt die Bürste wertig, das Gewicht ist niedrig, und das Design eher clean. 

Die im unteren Preissegment angesiedelte Beurer bietet erstaunliche 80.000 Schwingungen pro Minute und fünf Programme: Clean, Sensitiv, Polish, Gum Care und Whiten. 

Zum Lieferumfang gehören zwei unterschiedliche Bürstenköpfe namens Classic Clean und Premium Whiten und eine flache magnetische Ladeplatte mit USB-Kabel und Netzteil. Insgesamt ist die SC 50 etwas funktionsreicher ausgestattet als viele Einstiegsmodelle: Display, Andrucksensor, mehrere Modi und Nachhaltigkeitsversprechen.

Bedienung und Alltagstauglichkeit: Trotz der größeren Funktionsbreite bleibt die Bedienung unkompliziert. Ein zentraler Knopf steuert Ein/Aus und die Wahl der fünf Putzprogramme; das Display zeigt an, welcher Modus aktiv ist und wie lange wir bereits geputzt haben. Wenn wir die untere Zahnreihe putzen, können wir zwar nicht auf das Display schauen, das ist aber in der Praxis auch nicht nötig. 

Die SC 50 stellen wir intuitiv ein, und die Anzeigen für Putzdauer, Modi und Akkustand haben wir im Alltag tatsächlich täglich genutzt. Überraschend: Als die längste Zahnbürste im Testfeld, wenn auch nur marginal größer als die Philips-Modelle, fühlt sich die Beurer SC 50 ein wenig ausladender und ungewohnt zu manövrieren an. 

Der Andrucksensor ist ein rot aufleuchtender Ring, ein Quadranten-Timer erinnert im 30-Sekunden-Abstand daran, den Bereich zu wechseln, nach zwei Minuten ist die Soll-Putzdauer erreicht. 

Die Akkulaufzeit wird in Tests und Nutzerbewertungen als "sehr lang" beschrieben – typischerweise reicht eine Ladung problemlos für mehrere Wochen, sodass die Bürste auch für Reisen geeignet ist, ohne dass man ständig an das Ladegerät denken muss. 

In unserer Testzeit von etwas mehr als einer Woche haben wir das Gerät nicht ansatzweise leergeputzt bekommen und können den Eindruck demnach bestätigen. Die magnetische Ladeplatte ist kompakt und unauffällig, die SC 50 steht akzeptabel stabil darauf und wir wischen sie bedarfsweise einfach ab.

Schallzahnbürste Test: Beurer SC 50
Die aus recyceltem Plastik gefertigte Beurer SC 50 punktete mit guten Features und gutem Putzergebnis zum Einsteigerpreis
© Mathis Vogel

Putzleistung: In der Praxis liefert die SC 50 das, was man von einer aktuellen Schallzahnbürste in dieser Preisklasse erwartet: Die Zähne fühlen sich nach dem Putzen spürbar glatter und sauberer an. 

Die hohe Schwingungszahl sorgt für eine intensive, aber eher sanfte Reinigung; gerade in den Programmen "Sensitiv" und "Gum Care" bleibt das Putzen auch bei empfindlichem Zahnfleisch noch angenehm.

Fazit: Die Beurer SC 50 ist der Preis-Leistungs-Sieger im Test. Sie bietet viele Funktionen, ein gut ablesbares Display, mehrere Modi und einen funktionierenden Drucksensor, zu einem deutlich niedrigeren Preis als die Konkurrenz. 

Die Putzleistung ist überzeugend, vor allem für empfindliches Zahnfleisch. Verarbeitung und Ergonomie sind nicht ganz so fein abgestimmt wie bei Premium-Modellen, fallen im Alltag aber kaum ins Gewicht. Wer eine günstige, funktionale Schallzahnbürste ohne App sucht, findet hier das beste Gesamtangebot.

Schallzahnbürste Test: Beurer SC 50
Trotz hoher Schwingungszahl für eine Einsteigerbürste fühlte sich die Beurer SC 50 im Test angenehm sanft an
© Mathis Vogel

Nachhaltiger Ansatz mit kleinen Schwächen: Happybrush Eco Vibe 3+

Verarbeitung und Ausstattung: Die Happybrush Eco Vibe 3+ positioniert sich bewusst als Gegenentwurf zu überfrachteten Premium-Modellen mit App-Anbindung und Farbdisplay. Das Handstück wirkt schnörkellos, solide und angenehm unaufgeregt.

Die Oberfläche ist gummiert, liegt rutschfest in der Hand und fühlt sich gut an. Die Verarbeitung macht insgesamt einen stimmigen Eindruck, der dem Preissegment angemessen ist.

Die Happybrush hat drei Reinigungsprogramme – "Normal", "Sensitive", "Polish" –, einen zweiminütigen Putz-Timer mit 30-Sekunden-Intervallen sowie eine Akkuanzeige über LEDs. Über eine kleine, magnetische Ladeschale laden wir die Zahnbürste mit USB-Kabel und Netzstecker auf. 

Happybrush setzt auf nachhaltigere Bürstenköpfe: Die Aufsätze bestehen zu einem Teil aus nachwachsenden beziehungsweise recycelten Rohstoffen, die Aktivkohle-Borsten verfügen über Wechselindikator-Fasern, weisen also auf den nötigen Bürstenkopftausch hin.

Bedienung und Alltagstauglichkeit: Statt vieler Tasten und App-Menüs gibt es bei der Eco Vibe 3+ nur einen Knopf – und das reicht im Alltag. Ein Druck startet den normalen Modus, weitere Klicks schalten auf "Sensitive" und "Polish", ein längerer Druck schaltet das Gerät aus. 

Während des Putzens versetzen wir die Bürste mit einem kurzen Druck in den Pausenmodus, etwa um den Mund auszuspülen; ein weiterer Druck und sie läuft an der gleichen Stelle weiter. 

Der Timer setzt alle 30 Sekunden einen kurzen Stopp und meldet nach zwei Minuten mit einer Doppelvibration, dass die empfohlene Putzzeit erreicht ist. Sie schaltet aber nicht automatisch ab. 

Mit nur 40.000 Vibrationen pro Minute ist sie nicht so leistungsstark wie die Konkurrenz. Und dennoch sind die Vibrationen stark spürbar im Handteil, was wir als etwas unangenehm empfanden.

Praktisch für Reisen: Über ein längeres Gedrückthalten aktivieren Nutzer den Sperrmodus, der verhindert, dass die Bürste im Koffer versehentlich angeht. Die LED-Anzeige informiert zudem über den Akkustand. 

In der Praxis zeigt sich die große Stärke des Geräts: die Laufzeit. Bei zweimal täglichem Putzen kommt die Bürste realistisch auf sechs Wochen, im Alltagstest sogar eher darüber hinaus. 

Im Normalmodus überbrücken Sie einen kompletten Urlaub problemlos ohne Ladegerät. Schwachpunkt ist die Ladeplatte, auf der die Bürste ohne weiteren Halt einfach nur steht; jede Berührung bringt sie ins Kippen. Alltagstauglich ist die Bürste vor allem deshalb, weil sie unspektakulär funktioniert: kein Bluetooth, keine App, keine Putz-Landkarte. 

Dafür ein leichtes, gut ausbalanciertes Handstück, das man gerne in die Hand nimmt. Einschränkungen gibt es bei der Sensorik: Eine Andruckkontrolle, die bei zu starkem Druck warnt oder die Leistung reduziert, fehlt. Wer zum "Schrubben" neigt oder empfindliches Zahnfleisch hat, muss also selbst etwas aufpassen.

Schallzahnbürste Test: Happy Brush Vibe 3+
Die Happy Brush Vibe 3+ ist eine gute Budget-Variante. Der All-Black-Look sieht überzeugend aus
© Mathis Vogel

Putzleistung: Das Putzgefühl ist angenehm und zum Teil auch weniger ruppig, als bei der teureren Konkurrenz. Die Aktivkohle-Borsten sind weich genug für empfindliches Zahnfleisch, ohne schwammig zu wirken. Nach dem Putzen fühlen sich die Zähne glatt und sauber an, Beläge an den üblichen Problemstellen in Richtung Zahnfleisch werden zuverlässig entfernt. 

Der Normalmodus deckt den Alltag problemlos ab, der Sensitiv-Modus ist eine spürbar sanftere Variante für sensible Tage oder den Einstieg, während der Polish-Modus etwas kräftiger zupackt und sich eher für kurze "Feinschliff"-Phasen eignet. Im Test hat uns erstaunt, dass die subjektive Reinigungsleistung, also das "Zahngefühl", den teuren Bürsten kaum nachsteht.

Schallzahnbürste Test: Happy Brush Vibe 3+
Die ohnehin schon leichte Bürste kippte im Test schnell von der Ladeplatte
© Mathis Vogel

Fazit: Die Happybrush Eco Vibe 3+ richtet sich an Nutzer, die eine einfache, langlebige und möglichst nachhaltige Lösung suchen. Sie verzichtet bewusst auf App-Anbindung, Display und komplexe Sensorik, punktet dafür mit sehr langer Akkulaufzeit und unkomplizierter Bedienung. 

Die Putzleistung ist gut, wenn auch weniger kraftvoll als bei teureren Modellen. Schwächen zeigt sie bei der fehlenden Andruckkontrolle und der wackligen Ladeplatte. Als minimalistische Alltagsbürste mit Nachhaltigkeitsanspruch ist sie dennoch eine stimmige Wahl.

Weitere lohnende Modelle

Oral-B Pulsonic Slim Clean 2000

Die Oral-B Pulsonic Slim Clean 2000 ist eine klassische Schallzahnbürste mit länglichem Bürstenkopf und richtet sich an Nutzerinnen und Nutzer, die ein möglichst schlankes, leichtes Gerät ohne Technik-Overkill suchen. 

Die Ausstattung bleibt bewusst reduziert: zwei Reinigungsmodi, ein integrierter Timer und eine einfache Ladestation, aber weder App-Anbindung noch Drucksensor. In der Reinigungsleistung liefert die Pulsonic solide Ergebnisse, ohne sich spürbar von vergleichbaren Mittelklasse-Schallbürsten abzuheben.

Oral-B iO 9

Die Oral-B iO 9 verfolgt einen grundlegend anderen Ansatz: Sie ist keine Schallzahnbürste, sondern kombiniert einen rotierend-oszillierenden Rundkopf mit zusätzlichen Mikrovibrationen. 

Dieses Hybridkonzept unterscheidet sie klar von den übrigen Modellen im Schallzahnbürsten-Testfeld. Die iO 9 setzt stark auf Sensorik und digitale Begleitung: Ein farbiges Display, präzise Andruckkontrolle, KI-gestütztes Zahnflächen-Tracking in der App und mehrere Reinigungsprogramme zielen darauf ab, die Putztechnik möglichst exakt zu führen. Das Ergebnis ist eine sehr kontrollierte, gründliche Reinigung. 

Allerdings auch ein spürbar intensiveres, mechanischeres Putzgefühl als bei klassischen Schallzahnbürsten. Preislich und konzeptionell spielt sie klar im High-End-Segment und ist eher Alternative als direkte Konkurrenz zu reinen Schallzahnbürsten.

Schallzahnbürsten: Die wichtigsten Fragen & Antworten

Was Sie beim Kauf beachten sollten

Schallzahnbürsten unterscheiden sich weniger in der reinen Vibrationszahl als in der Abstimmung von Motor, Kopfgeometrie und Sensorik. Wer empfindliches Zahnfleisch hat, braucht zwingend eine Bürste mit gut funktionierendem Drucksensor und mehreren Sensitivmodi. 

Menschen, die viel reisen, profitieren von stabilen Etuis oder integrierten Ladelösungen. Nachhaltigkeit im Badezimmer wird immer relevanter: Modelle wie Happybrush punkten mit reduzierter Verpackung und wiederverwendbaren Materialien, allerdings sollte die Alltagstauglichkeit nicht darunter leiden. 

Zudem sind Motor und Akku stets schwer zu entsorgen, und bei wem das Nachhaltigkeits-Argument im Vordergrund steht, der sollte eher nach Handzahnbürsten schauen. Ein wichtiges Kaufkriterium sind auch die Folgekosten. Manche Ersatzköpfe kosten weit über acht Euro pro Stück, während beispielsweise Laifen mit rund drei Euro deutlich günstiger ist. 

Wer die App nutzt, sollte darauf achten, dass das Konto nicht zwingend ist oder Einwilligungen zu Werbung deaktivierbar bleiben. Für Familien ist relevant, dass sie mehrere Bürsten über dieselbe App verwalten können – viele Systeme, darunter die Philips-App, können nur ein aktives Handstück pro Konto administrieren.

Nützliche Fakten zu Schallzahnbürsten

Schallzahnbürsten arbeiten nicht mechanisch rotierend, sondern erzeugen schnelle, hochfrequente Seitwärtsbewegungen, die bis zu 60.000 Bürstenkopfbewegungen pro Minute erreichen. 

Der Vorteil liegt laut Forschung in der sogenannten fluiddynamischen Wirkung: Selbst Bereiche, die Sie nicht vollflächig erreichen, profitieren von der durch den Schall angeregten Flüssigkeitsströmung im Mund.

Die Zahnpflegeforschung zeigt außerdem, dass Schallbürsten tendenziell zu einem schonenderen Putzverhalten führen, weil der seitliche Druck geringer ist als bei rotierenden Bürsten. Allerdings sind Ergebnisse immer abhängig von der Bürstentechnik. Schallbürsten sind nicht per se besser, jedoch deutlich konsistenter in der Alltagsreinigung. 

Bei empfindlichen Zahnhälsen oder festen Spangen können sie angenehmer sein. Wichtig bleibt der Bürstenkopf: Weicher ist nicht immer schonender, insbesondere wenn die Borstengeometrie schlecht abgestimmt ist.

Wie reinige ich eine Schallzahnbürste?

Eine Schallzahnbürste sollten Sie nach jeder Nutzung gründlich, aber unkompliziert reinigen. Dafür reicht es in der Regel aus, den Bürstenkopf vom Handstück abzuziehen und unter fließendem, warmem Wasser auszuspülen, sodass Zahnpastareste und Speichel vollständig ablaufen. 

Auch das Handstück selbst sollten Sie regelmäßig kurz spülen und anschließend abtrocknen, insbesondere im Bereich der Verbindung zum Bürstenkopf. Wichtig ist, die Zahnbürste danach offen und aufrecht zu lagern, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Auf aggressive Reinigungsmittel oder das vollständige Eintauchen des Handstücks in Wasser sollten Sie verzichten, da dies Dichtungen und Elektronik auf Dauer schädigen kann.

Wie oft sollte ich die Bürstenköpfe einer Schallzahnbürste tauschen?

Hersteller und Zahnärzte empfehlen in der Regel, Bürstenköpfe etwa alle drei Monate zu wechseln. In diesem Zeitraum verlieren die Borsten durch mechanische Belastung an Spannkraft und reinigen weniger effektiv, auch wenn sie äußerlich noch intakt wirken. 

Ein früherer Austausch ist sinnvoll, wenn die Borsten sichtbar ausfransen, sich verfärben oder nach einer Erkältung beziehungsweise Infektion. Moderne Schallzahnbürsten weisen teils automatisch auf einen nötigen Wechsel hin, indem sie Nutzungsdauer und Druckbelastung erfassen. 

Unabhängig davon gilt: Frische Bürstenköpfe tragen nicht nur zur besseren Reinigung bei, sondern auch zur Schonung von Zahnfleisch und Zahnhälsen.

Hat die Stiftung Warentest Schallzahnbürsten getestet?

Ja, Stiftung Warentest testet regelmäßig elektrische Zahnbürsten, darunter auch Schallzahnbürsten. In den vergangenen Jahren lagen vor allem Modelle von Philips Sonicare, Oral-B und einigen günstigeren Marken in den vorderen Rängen. 

Im jüngsten verfügbaren Test schnitten mehrere Sonicare-Modelle gut ab, während Billigmodelle oft bei der Haltbarkeit oder der mechanischen Präzision schlechter bewertet wurden. Die genauen Ergebnisse variieren je nach Testjahr und Modell. 

Auffällig ist, dass Premiumgeräte mit Sensorsystemen und verlässlichen Akkus meist vorn liegen. Nachhaltigkeitsmodelle wie Happybrush wurden ebenfalls geprüft und erreichten solide, aber nicht herausragende Werte, insbesondere weil die Putzleistung nicht mit den High-End-Geräten mithalten konnte.

Beurer-Geräte lagen im Mittelfeld. Die Tester und Testerinnen betonten aber auch, dass es zufriedenstellende Modelle schon ab 12 Euro zu kaufen gibt, was den Nutzen von App-gebundenen High-End-Geräten für viele Anwender fragwürdig erscheinen lässt.

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