Historische Umweltsünde: Giftbremse für Erft, Rhein und Nordsee

Published 4 hours ago
Source: stern.de
Historische Umweltsünde: Giftbremse für Erft, Rhein und Nordsee

Mit Schwermetallen belastetes giftiges Stollenwasser fließt aus der Eifel in die Erft, den Rhein und die Nordsee. Nun soll eine Giftbremse installiert werden.

Mit einer Giftbremse für die Erft, den Rhein und die Nordsee soll einer historischen Umweltsünde begegnet werden. Als Folge des längst eingestellten Bergbaus treten aus dem Burgfeyer Stollen bei Mechernich in der Eifel jährlich etwa zehn Millionen Kubikmeter mit Schwermetallen belastetes Wasser aus, die über den Veybach in die Erft und in den Rhein fließen, teilte das NRW-Umweltministerium mit.

Dadurch gelangten seit Jahrzehnten mehr als 50 Tonnen Schwermetalle pro Jahr in die Nordsee. Das Land finanziert nun eine Anlage, die die Belastung des Wassers minimiert. Der Erftverband habe mit den Arbeiten begonnen und stelle am 7. Januar den künftigen Standort vor. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und NRW-Umweltminister Oliver Krischer (beide Grüne) wollen dann vor Ort sein.

Giftiges Wasser aus altem Bleibergwerk

Quelle des Giftstroms ist ein altes Bleibergwerk. Das Wasser aus dem 7,5 Kilometer langen Entwässerungsstollen im Mechernicher Bleiberg läuft in den Veybach und von da aus über die Erft in den Rhein.

Mit der Aufbereitungsanlage sollen die Schwermetalle aus dem Stollen zurückgehalten werden. Während das Land die Finanzierung sicherstellen will, sind Planung, Bau und Betrieb der Anlage durch den Erftverband vorgesehen.

"Damit drehen wir einer historischen Umweltsünde den Hahn ab", hatte Umweltminister Krischer vor einem Jahr angekündigt. Der Bergbau bei Mechernich reichte von der Römerzeit bis in die 1950er-Jahre.

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