Von 89 auf 28.500: Wie das Weihnachtssingen von Union Berlin in der Alten Försterei zum Kult-Event wurde – und warum höhere Ticketpreise daran nichts ändern.
Berlin (dpa) – Nachahmer hat das Weihnachtssingen des 1. FC Union inzwischen viele gefunden. Beispielsweise in Dortmund, Leipzig, Cottbus, Offenbach oder Jena gibt es inzwischen ähnliche Veranstaltungen in Fußball-Arenen. Aber die längste Tradition kann der Berliner Fußball-Bundesligist für sich verbuchen.
Am 23. Dezember beginnt ab 19.00 Uhr die 23. Auflage im Stadion An der Alten Försterei. Da auch der Aufenthalt im Innenraum möglich ist, werden wieder 28.500 Besucher dabei sein. 2003 beim ersten Mal waren gerade einmal 89 Weihnachtssinger am Start.
Mehr Zuschauer als beim Bundesliga-Spiel
Die Idee hatte Torsten Eisenbeiser vom Fanclub "Alt-Unioner", der bis 2019 zu den Organisatoren des Union-Weihnachtssingens gehörte. Inzwischen ist der Verein der alleinige Veranstalter. Für Union ist es einen Tag vor Heiligabend die größte Veranstaltung des Jahres. Zu einem Bundesligaspiel können lediglich 22.012 Zuschauer in die Alte Försterei kommen.
Seit Wochen sind die Karten ausverkauft, die nur von den über 70.000 Vereinsmitgliedern über ein Losverfahren erworben werden konnten. Für alle Beteiligten ist das Weihnachtssingen 2025 mit höheren Kosten verbunden. Die Eintrittspreise sind im Vergleich zum Vorjahr prozentual deutlich gestiegen, bleiben aber im Vergleich zu einem Fußballspiel moderat.
Preise wurden erhöht
Vollzahler müssen nun für einen Sitzplatz 15 statt 10 Euro bezahlen. Für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren sind auf der Haupttribüne 7,50 statt 5 Euro zu zahlen. Der Ticketpreis für einen Stehplatz hat sich für Erwachsene von 5 auf 7,50 Euro erhöht. Für Kinder zahlt man 4 anstatt 2,50 Euro.
Im Vorjahr erhielten die Losgewinner neben der Kaufkarte noch ein Freiticket. Eine zweite Karte gibt es immer noch, damit niemand allein zum Singen gehen muss. Aber umsonst ist diese nicht mehr. Union begründet die Preiserhöhungen mit den allgemein gestiegenen Kosten, die auch die Rasenabdeckung und den Lohn für die Aushilfen betreffen würden.
Das Vorprogramm mit den Eisernen Bläsern und dem Männerchor Eintracht Mahlsdorf beginnt um 17.15 Uhr. Um 19.00 Uhr startet das Weihnachtssingen, bei dem erneut der Schulchor des Köpenicker Emmy-Noether-Gymnasiums für die richtige Stimmlage sorgen wird. Pfarrer Ulrich Kastner von der evangelischen Kirchengemeinde Bohnsdorf-Grünau trägt traditionell die Weihnachtsgeschichte vor.
