China hat die Kritik anderer Ländern an seinem großangelegten Militärmanöver rund um Taiwan scharf zurückgewiesen. Diese Länder und Institutionen würden es wissentlich ignorieren, dass "separatistische Kräfte in Taiwan versuchen, die Unabhängigkeit mit militärischen Mitteln zu erreichen", sagte Außenministeriumssprecher Lin Jian am Mittwoch. Chinas Präsident Xi Jinping sagte in seiner Neujahrsbotschaft, "die Wiedervereinigung" Chinas mit Taiwan sei "unaufhaltsam".
Die Regierungen von Japan und Australien hatten das Militärmanöver rund um Taiwan zuvor verurteilt. Die Übungen verstärkten die Spannungen in der Region, erklärte das japanische Außenministerium. Australien sprach von "destabilisierenden" Militärübungen. Die EU hatte zuvor gewarnt, das Manöver gefährde den internationalen Frieden und Stabilität.
Peking erklärte nun, es handele sich um eine "verantwortungslose Kritik an Chinas notwendigen und gerechten Handlungen zur Verteidigung seiner Souveränität und territorialen Integrität". Der Außenministeriumssprecher sagte weiter, dabei würden "Fakten verdreht sowie richtig und falsch verwechselt".
Die chinesische Armee hatte am Montag und Dienstag ein zweitägiges Militärmanöver mit dutzenden Kampfflugzeugen und Marineschiffen rund um die demokratisch regierte Insel Taiwan abgehalten und dabei auch Raketen abgefeuert. Simuliert wurden die Blockade wichtiger taiwanischer Häfen und Angriffe auf Ziele zur See. Am Mittwoch meldete die Armee den "erfolgreichen Abschluss" des Manövers "Gerechtigkeits-Mission 2025".
China betrachtet das selbstverwaltete und demokratische Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Die Spannungen in der Region hatten sich zuletzt weiter verschärft, nachdem die USA einen Rüstungsvertrag im Umfang von elf Milliarden Dollar (9,33 Milliarden Euro) mit Taiwan verkündet hatten. China hatte daraufhin "entschlossene und schlagkräftige Maßnahmen" zum Schutz seines Territoriums angekündigt.
