Bundesliga-Kellerduell: Nullnummer: Mainz verpasst Befreiungsschlag gegen St. Pauli

Published 3 hours ago
Source: stern.de
Bundesliga-Kellerduell: Nullnummer: Mainz verpasst Befreiungsschlag gegen St. Pauli

Der FSV Mainz 05 kann den Bundesliga-Heimfluch auch im letzten Spiel des Jahres nicht besiegen. Die Lage im Abstiegskampf wird nach dem Remis gegen St. Pauli immer bedrohlicher.

Erst gab es Pfiffe, dann doch noch aufmunternden Applaus. Nach der mauen Nullnummer im Kellerduell gegen den FC St. Pauli verabschiedeten sich die enttäuschten Profis des Tabellenletzten FSV Mainz 05 ohne den erhofften ersten Saison-Heimsieg in die kurze Winterpause. Drei Tage nach dem umjubelten Einzug ins Achtelfinale der Conference League lieferten die Rheinhessen vor 33.000 Zuschauern eine enttäuschende Offensivleistung ab und haben weiter vier Punkte Rückstand auf die Hamburger.

Nach dem Remis sind die Mainzer unter Neu-Trainer Urs Fischer zwar weiter ungeschlagen, warten aber immer noch auf den ersten Bundesliga-Heimsieg in dieser Spielzeit. Die 05er verbuchten in insgesamt 15 Partien nur acht Punkte und müssen im neuen Jahr deutlich zulegen, um den ersten Abstieg seit 2007 noch zu verhindern. Auch St. Pauli muss mit zwölf Zählern um den Klassenverbleib zittern.

"Wir nehmen den Punkt mit. Wir haben das Spiel dominiert. Ich hatte das Gefühl, St. Pauli wollte gar nicht gewinnen. Das Momentum fehlte uns. Wir müssen lernen, effektiv zu sein. Trotzdem können wir positiv sein. Wir machen kleine Schritte. Wir sammeln langsam Punkte. Irgendwann werden die kleinen Schritte belohnt", sagte der Mainzer Nadiem Amiri bei DAZN und betonte: "Ich bin mir ganz sicher, dass wir unten rauskommen."

St. Pauli glücklich über Punktgewinn

Zuversichtlich war auch Hauke Wahl aufseiten der Hamburger: "Es war ein Spiel, wo beide Mannschaften nicht verlieren wollten. Es war sicher nicht schön anzusehen. Wir wissen, wo wir herkommen. Da ist ein Punkt extrem wichtig für uns. Deswegen bin ich glücklich über den Fortschritt. Wir sind nicht super glücklich, aber wir sind in einer Position, wo noch alles offen ist."

Die Konstellation vor dem Anpfiff war klar. Bei vier Zählern Rückstand auf den Rivalen aus Hamburg brauchte Mainz dringend einen Sieg, um mit neuer Hoffnung im Abstiegskampf in den Weihnachtsurlaub gehen zu können. Fischer war deshalb bemüht, etwas Druck von seiner Mannschaft zu nehmen. "Es bringt nichts, jeden Tag über dieses Thema zu sprechen. Die Jungs wissen, worum es geht", sagte der Schweizer.

Keine Höhepunkte in Halbzeit eins

Die Kiezkicker, die sich in der Vorwoche mit dem ersten Saison-Heimsieg beim 2:1 gegen den 1. FC Heidenheim viel Selbstvertrauen geholt hatten, wollten jedoch keine Geschenke verteilen und traten zu Beginn mutig auf. Nach gut acht Minuten verzeichneten die Gäste schon vier Ecken, aus denen allerdings keine echte Gefahr resultierte.

Mainz wirkte vom anfänglichen Offensivgeist der Hamburger etwas überrascht und kam zunächst überhaupt nicht dazu, sein eigenes Spiel aufzuziehen. Die Rheinhessen agierten viel zu behäbig und ideenlos, um die kompakte Defensive des Gegners in Bedrängnis bringen zu können. 

Mitte der ersten Halbzeit verlagerte sich das Geschehen zwar mehr in die Hamburger Hälfte, eine echte Chance ihrer Mannschaft bekamen die Mainzer Fans bis zur Pause aber nicht zu sehen. Die gab es dafür auf der anderen Seite, als Jackson Irvine mit einem Schuss aus etwa 14 Metern an 05-Torwart Daniel Batz scheiterte. Es war der einzige Schuss aufs Tor in einer an Höhepunkten armen ersten Halbzeit, die von viel Kampf und Leerlauf geprägt war.

Nach dem Wechsel erhöhten die Hausherren den Druck und kamen zu ersten Gelegenheiten durch Dominik Kohr und Silvan Widmer. Beiden fehlte im Abschluss jedoch die nötige Präzision, sodass Gäste-Torwart Nikola Vasilj nicht eingreifen musste. 

Es war jedoch nur ein kurzes offensives Strohfeuer, denn in der Folge neutralisierten sich beide Teams wieder. Eine Direktabnahme von Widmer, die über das Tor ging, blieb lange die einzig nennenswerte Szene. Erst in der Nachspielzeit musste sich Vasilj bei einem Schuss von Armindo Sieb strecken. So blieb es bis zum Ende torlos.

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