Bahn: Neue NRW-Schienengesellschaft soll Züge pünktlicher machen

Published 4 hours ago
Source: stern.de
Bahn: Neue NRW-Schienengesellschaft soll Züge pünktlicher machen

Der Schienennahverkehr in NRW steht vor einer tiefgreifenden Reform. Die zersplitterten Zuständigkeiten werden in einer Gesellschaft gebündelt. Das soll mehr Vorteile für Fahrgäste bringen.

Regionalzüge und S-Bahnen sollen künftig in ganz Nordrhein-Westfalen pünktlicher und zuverlässiger fahren. Die dazu geplante Bündelung des bisher auf drei Verbünde aufgeteilten Schienennahverkehrs in einer zentralen Gesellschaft kommt voran. Schon am 1. Januar 2027 soll die neue Organisation Schiene.NRW gegründet werden und ihren Betrieb aufnehmen. Das kündigte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) an. 

Schiene.NRW soll in kommunaler Trägerschaft nach dem Willen der Landesregierung das gesamte Angebot mit Regional- und S-Bahnen in NRW steuern und für ein verlässliches und pünktliches Angebot sorgen. 

Krischer: Bisherige Struktur ist zu ineffizient

"Das System ist im Moment alles andere als zuverlässig und gut", sagte Krischer und nannte Probleme wie Baustellen und Personalmangel. Aber auch die komplexe und zersplitterte Struktur des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) im bevölkerungsreichsten Bundesland sei den heutigen Anforderungen nicht mehr angemessen und müsse besser und effizienter werden. "Wir müssen vor allen Dingen in Nordrhein-Westfalen einheitlicher werden", sagte Krischer.

Bisher gibt es in NRW für den Schienennahverkehr mit dem Verkehrsverbund Rhein-​Ruhr (VRR), Nahverkehr Westfalen-​Lippe (NWL) und Go.Rheinland drei Aufgabenträger. Die drei Gesellschaften sollen nun zusammengeführt werden, aber weiterhin in ihren Bereichen den Nahverkehr in den Städten und Gemeinden mit Straßenbahnen und Bussen koordinieren. 

Neue Gesellschaft soll Fahrgästen Vorteile bieten

Von der neuen Gesellschaft sollen Fahrgäste nach Angaben des Ministeriums in vielen Bereichen profitieren. So hätten Bauträger künftig bei der Abstimmung von Baustellen nur noch einen zentralen Ansprechpartner, wodurch auch die Organisation der Ersatzverkehre erleichtert werde. Eine einheitliche Taktung von Fahrplänen über Verbundgrenzen hinweg soll Wartezeiten reduzieren. Technische, bauliche und digitale Standards sollen vereinheitlicht und die Barrierefreiheit damit vorangetrieben werden. 

Das entsprechende Gesetz zur Reform des Schienennahverkehrs habe die schwarz-grüne Landesregierung nach einer Verbändeanhörung jetzt auf den parlamentarischen Weg gebracht, sagte Krischer. Die Verkehrsverbünde hatten die Zentralisierungspläne teils scharf kritisiert. Auf die Kritik habe das Land reagiert, sagte Krischer. So gebe es milliardenschwere Finanzierungsgarantien, und ursprünglich geplante Einflussmöglichkeiten des Landes auf Schiene.NRW seien zurückgenommen worden.

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