Nach dem 2:1 gegen Greuther Fürth schöpft Fortuna Düsseldorf Hoffnung im Abstiegskampf. Trotzdem ist die Zukunft des Trainers Anfang ungewiss. Noch hält sich der neue Sportvorstand Mislintat bedeckt.
Vor dem Spiel war an den Getränkebuden am Stadion "The Final Countdown" zu hören – ein Hit aus den Achtzigern. Doch dann landete Fortuna Düsseldorfs angezählter Trainer Markus Anfang im Zweitliga-Kellerduell mit der SpVgg Greuther Fürth einen Befreiungsschlag. Nach dem 2:1 sagte Fortunas neuer Sportvorstand Sven Mislintat über die brodelnde Trainerfrage: "Es gehört sich, dass wir alles ganz sauber analysieren – und natürlich hat Markus mit dem Sieg Argumente gesammelt."
Die angeschlagenen Düsseldorfer gehen mit dieser Ungewissheit in die vierwöchige Winterpause. Im letzten Hinrundenspiel gelang Anfang erst der zweite Sieg in seinem neunten Ligaspiel. "Das war eine gute Spielleistung", sagte Mislintat. "Wir holen uns mit diesem Sieg wieder voll ins Geschäft." Die mit dem Ziel des Aufstiegs in die Saison gegangenen Düsseldorfer sind zwar akut abstiegsgefährdet, der Rückstand aufs Mittelfeld ist aber gering.
Zehn Punkte unter Thioune - nur sieben unter Anfang
Unter dem Trainer Daniel Thioune hatte die Fortuna in den ersten acht Spielen zehn Punkte geholt. Unter Anfang holte sie in den nächsten neun Spielen sieben Punkte. Eine klare Verschlechterung. Zwischenzeitlich endete auch die Zusammenarbeit mit dem Sportvorstand Klaus Allofs. Jetzt muss der seit einer Woche amtierende Mislintat über die Zukunft des Trainers entscheiden.
"Ich bin erst seit ein paar Tagen da und nehme mir die Zeit, Gespräche zu führen, auch mit Markus", sagte Mislintat und verteidigte, dass er bis jetzt noch keine Entscheidung getroffen hat: "Das nach fünf Tagen komplett für mich schon klar haben zu müssen, finde ich weder fair noch seriös." Trainingsauftakt ist am 2. Januar. Vom 4. bis 11. Januar trainiert die Mannschaft in Marbella.
Kastenmeier: "Wir haben nie gegen den Trainer gespielt"
Nach dem Sieg gegen Fürth, zu dem Cedric Itten (24.) und Florent Muslija (65.) die Tore beitrugen, äußerten sich Spieler positiv über den Trainer. "Er macht einen super Job, hat viel Energie und stellt uns Woche für Woche gut ein", sagte Itten. Torwart und Kapitän Florian Kastenmeier ergänzte: "Wie schlecht die Ergebnisse auch waren, er bereitet uns jede Woche voller Überzeugung vor und lässt keinen Millimeter nach – wir haben nie gegen den Trainer gespielt."
Anfang zeigte sich am Samstag selbstlos: "Die Spieler sollen sich auf sich und die Mannschaft konzentrieren und weniger auf den Trainer." Er habe einen "guten Draht" zu den Jungs: "Sie fühlen sich wohl." Nur die Ergebnisse seien nicht gut gewesen. Er brauche keine Siege "als Argumente" für sich. "Ich arbeite inhaltlich und bereite die Jungs gut vor". Über die Ungewissheit seiner Zukunft bei Fortuna Düsseldorf sagte der 51-Jährige: "Wir gehen jetzt in die Analyse, besprechen ein paar Sachen – und dann sehen wir weiter."
